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28. Januar 2021 | 17:40 Uhr
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Corona treibt Flexibilisierung der Freizeitanbieter voran

Die Anbieter von Ausflügen und anderen Aktivitäten haben ihre Stornokonditionen deutlich gelockert, geht aus Daten des Technik-Dienstleisters Bookingkit hervor. Zudem konzentriere sich das Buchungsverhalten der Kunden auf die letzten 48 Stunden vor einem Event, sagt Firmenchef Lukas Hempel (Foto).

Hempel Lukas

Die Digitalisierung der Aktivitätenbranche schreitet voran, glaubt Lukas Hempel

Wichtigster Trend sei eine starke Verschiebung beim Umgang mit Stornierungen, sagt Bookingkit-Chef Hempel. "Während vor Covid-19 nur etwa zehn Prozent der Unternehmen einen recht kundenfreundlichen Stornierungsprozess und entsprechend kulante Bedingungen angeboten haben, sind es jetzt fast 100 Prozent", berichtet er. Sein Unternehmen gehe davon aus, dass sich dieser Komfort für Endkunden nicht vollständig zurückentwickeln werde, die Möglichkeit zu kurzfristigen Stornierungen werde eine dauerhafte Anforderung.

Der Dienstleister für Online-Buchungslösungen bei Aktivitäten sieht darin für das eigene Geschäft eine Chance. Zum einen könnten die Bearbeitungskosten für Stornierungen durch die Verwendung eines digitalen Online-Buchungssystems gesenkt werden, sagt Hempel. Zudem müssten sich Anbieter darauf einstellen, "deutlich kurzfristiger zu denken und vor allem die letzten 48 Stunden vor einem Event im Auge behalten".

Auflagen verlangen besseres Kapazitätsmanagement

Angesichts weiterhin zu erwartender Auflagen, etwa bei der maximalen Kapazität eines Freizeitangebots, spielten aktuelle Informationen über die verfügbaren Plätze eine noch entscheidendere Rolle als zuvor, glaubt der Start-up-Gründer. Spontane Offline-Buchungen am Eingang einer Attraktion, die noch in 2019 rund 80 Prozent der Buchungen umfasst hätten, werde es zwar weiterhin geben, jedoch auf deutlich niedrigerem Niveau. Covid-19 habe durch neue Verhaltensmuster und regulatorische Vorgaben für Anbieter „die strategischen Argumente für den Einsatz digitaler Buchungslösungen bereits in 2020 zugespitzt“, so Hempel.

Bookingkit habe in den vergangenen Monaten eine hohe Zahl von Angeboten registriert, die erstmals online buchbar waren, berichtet Hempel. Insbesondere mittlere und größere Anbieter von Attraktionen wie Zoos, Schwimmhallen oder Museen seien hinzugekommen. Sie hätten die neuen Anforderungen, wie Kapazitätsmanagement, die Lenkung von Publikumsströmen, Kontaktnachverfolgung, kontaktlose Ticketvalidierung und Zeitfenstertickets, in Rekordzeit umgesetzt, um möglichst schnell wieder öffnen zu können. „Keiner dieser Anbieter wird auf 100 Prozent Offline-Verkauf zurückfallen, denn diese Funktionen ergeben auch langfristig Sinn”, glaubt der Bookingkit-Geschäftsführer. 

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