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31. Juli 2017 | 12:49 Uhr
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Deutschen sitzt das Geld für Reisen wieder lockerer

Das sagt jedenfalls der aktuelle Tourismusindex, den die Marktforscher der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) für den Bundesverband der deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) ermittelt haben. Das generell positive Konsumklima in Deutschland verhelfe nicht nur der Reiselaune zu einem stabil hohen Niveau, sondern führe auch dazu, dass die Menschen sich insgesamt mehr gönnten, interpretiert BTW-Präsident Michael Frenzel den Anstieg des index-Wertes von 0,1 im Vorjahr auf 1,3. Der Rückblick auf die ersten sieben Monate des Jahres zeige zudem, dass die Deutschen immer häufiger mehr als einen Tag unterwegs seien. Acht Prozent weniger Tagesausflügen stehen laut BTW sieben  Prozent mehr Reisetage auf Freizeittrips mit mindestens einer Übernachtung gegenüber. Mittlerweile gehe damit nur noch ein gutes Drittel aller Reisetage der Deutschen auf das Konto von Tagesreisen und Ausflügen. Die Bundesbürger investierten ihre freien Tage "häufiger in längere Reisen und weniger in einfache Ausflüge“, so Frenzel.

Freizeitpark statt Radtour. Auch bei Tagesreisen sei ein Trend zu höherwertigen Angeboten festzustellen. So habe sich der Anteil von Besuchen in Erlebnisparks seit 2012 um 16 Prozent erhöht, Wellnessangebote erfreuten sich bei Tagesausflüglern mit plus 13 Prozent ebenfalls wachsender Beliebtheit. Dagegen seien Volksfeste (-7%) und Radausflüge (-9%)  auf dem absteigenden Ast. Die gute Arbeitsmarktlage und die dauerhaft niedrige Sparneigung aufgrund geringer Zinsen führten offensichtlich auch dazu, dass die Menschen mehr Geld in ihren Ausflug investierten, glaubt der BTW.

Online-Shopping statt Einkaufstour. Dafür, dass die Zahl der Tagesreisen insgesamt abnehme, seien auch generelle gesellschaftliche Entwicklungen, allen voran die Digitalisierung, verantwortlich. Shopping-Trips seien in Zeiten von Amazon, Zalando und Co. weniger gefragt. Und auch politische und soziale Aktivitäten benötigten weniger Vorort-Präsenz, da sie sich in Teilen auch in die Sozialen Netzwerke verlagerten. Insgesamt zeige die Auswertung "eine Tendenz weg von Aktivitäten in Gruppen und Vereinen hin zu individuelleren Erlebnissen", erklärt der touristische Dachverband.

Der BTW-Tourismusindex misst auf Basis des GfK-Konsumklimaindex und des GfK Mobilitätsmonitors die Bereitschaft der Deutschen, das verfügbare Einkommen in Aufenthaltstage im Rahmen touristischer Aktivitäten zu investieren. Die Ergebnisse der Stimmungsbefragung stammen aus denselben monatlich durchgeführten persönlichen Interviews bei etwa 2.000 Personen, die auch die Grundlage des GfK-Konsumklimaindex darstellen.

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