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21. April 2022 | 16:27 Uhr
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Freud und Leid im Kreuzfahrtverkauf

Hoher Beratungsaufwand und Ärger über Warteschleifen sind zwei Themen, die derzeit das Team im Hamburger LCC-Reisebüro im Kontorhausviertel beschäftigen. Dennoch ist die Stimmung im Team top, berichtet Bettina Heinz (Foto). Sie ist Kreuzfahrt-Spezialistin und freut sich über ansteigende Verkaufszahlen "mit Luft nach oben".

Heinz Bettina LCC Hamburg Expi Foto LCC

Bettina Heinz ist eine der Kreuzfahrt-Expertinnen im Team des Hamburger LCC-Reisebüros im Kontorhausviertel

Aktuell laufe der Kreuzfahrtverkauf vor allem für 2023 sehr gut, für dieses Jahr eher noch verhalten, erzählt die Reiseverkäuferin aus dem zu Lufthansa City Center gehörenden Reisebüro ATPI Hamburg. Sehr gefragt seien hochwertige Reisen innerhalb Europas auf kleineren Schiffen, aber insgesamt noch unter Vor-Corona-Niveau. Selbst wenn Kunden für 2022 auf spannenden Routen neu buchen wollten, sei das schwierig, da viele Reisen ausgebucht sind mit umgebuchten Kunden aus dem Vorjahr. Es erfolgten auch viele kurzfristige Buchungen, ergänzt Heinz, da wo es eben noch möglich sei. Bei Fernreisen verhielten sich Kunden noch zurückhaltend. Allerdings laufe das Wintergeschäft mit Zielen wie den Malediven an.

Neue Routen der Ostsee-Reisen sorgen für Mehrarbeit

Die tägliche Arbeit am Counter gestalte sich mühselig, da wegen des Ukraine-Krieges nahezu alle Reedereien Ostsee-Reisen umgeroutet haben und Häfen wie St. Petersburg gestrichen wurden. "Das ist im Moment das Hauptgeschäft, die Kunden zu informieren", sagt Heinz. Glücklicherweise hätten die meisten volles Verständnis und akzeptierten die Ersatzhäfen. Von den aktuellen Unwegsamkeiten lässt sich das Verkaufsteam nicht beeindrucken. "Wir spüren die große Reiselust, die Nachfrage ist ungebrochen", sagt die Counter-Fachfrau. In der Touristik-Abteilung des Reisebüros brummen die klassischen Sonnenziele – Mallorca, Griechenland und Kanaren.

Beratung nimmt mehr Zeit in Anspruch

Allgemein habe sich der Arbeitsalltag gewandelt, Beratungsgespräche seien sehr viel aufwendiger und zeitraubender als früher. "Jede Reise ist umständlicher geworden, selbst um in Portugal auf ein Schiff zu gehen benötigen sie unzählige Formulare", erzählt Heinz. Das Team müsse zu allen Destinationen auf dem Laufenden bleiben und Kunden informieren, um deren Sorgen und Ängste zu entkräften. "Viele rufen an oder fragen mehrfach nach, ob sie etwa das Test-Prozedere richtig verstanden haben", sagt Heinz.

Neben dem gestiegenen Beratungsaufwand ist die Erreichbarkeit der Reedereien ebenso wie der Veranstalter ein Ärgernis. Unter einer Stunde Wartezeit für den Anruf bei einer Hotline komme kaum jemand weg. "Wer geht bei Aida in die Warteschleife?", sei ein Running Gag im Team.

Sabine Schreiber-Berger

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