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4. Mai 2018 | 12:50 Uhr
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Topbonus steht vor dem Aus

Der Investor, der einen Kaufvertrag unterschrieb, habe zum Fälligkeitszeitpunkt den Kaufpreis, zu dem zuvor eine Kreditzusage vorgelegen habe, nicht gezahlt, teilte der Insolvenzverwalter des früheren Vielfliegerprogramms der insolventen Airberlin, Christian Otto, am Freitag mit. Ohne die Zahlung des Kaufpreises sei die geplante Sanierung von Topbonus über einen Insolvenzplan nicht möglich. Er sei deshalb gezwungen, den Geschäftsbetrieb „vorsorglich stillzulegen“, so Otto. Rund 20 Mitarbeitern am Standort Berlin wurde gekündigt. Zwar könne nicht ausgeschlossen werden, dass der Investor doch noch die erforderliche Liquidität beschaffe oder ein anderer Investor gefunden werde, und somit ein neues Insolvenzplanverfahren initiiert werden könne, erklärt Otto. Sehr wahrscheinlich sei dies aber nicht. Nachdem der erstellte Insolvenzplan nicht umgesetzt werden kann, wird das Insolvenzverfahren über Topbonus nun als „Regelinsolvenzverfahren“ fortgesetzt. Gläubiger von Topbonus haben auch nachträglich noch die Möglichkeit, ihre Insolvenzforderungen beim Insolvenzverwalter über die dafür eingerichtete Verfahrens-Internetseite https://topbonus.insolvenz-solution.de anzumelden. Soweit eine nachträgliche Anmeldung bis spätestens 15. Mai 2018 erfolge, könne diese beim gerichtlichen Prüfungstermin am 16. Mai noch kostenlos mitgeprüft werden, heißt es auf der Website des Unternehmens.

In einem Schreiben an die Kundschaft legt Insolvenzverwalter Otto nahe, dass bei dem Deal seitens des Investors nicht alles mit rechten Dingen zugegangen sein könnt. Der Investor habe vor Unterzeichnung des Kaufvertrages die Finanzierungsbestätigung einer namhaften Bank über einen zweistelligen Millionenbetrag vorgelegt, schreibt er. Nach Unterzeichnung des Vertrages habe die Bank diese Bestätigung allerdings offenbar zurückgezogen, ohne dass er, Otto, daerüber informiert worden sei. Erst nach mehrfacher Aufforderung habe der Investor schließlich eingestanden, dass er nicht zur Zahlung fähig sei.

Topbonus hatte am 1. April beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg die Insolvenz angemeldet. Allen 4,3 Millionen Teilnehmern des Vielflieger-Programms waren bereits zu diesem Zeitpunkt ihre Punktekonten auf  Null gesetzt worden.

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