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16. Januar 2020 | 13:24 Uhr
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VUSR forscht nach zukunftsträchtigen Reisebürokonzepten

Eine Studie der Hochschule Bad Honnef im Auftrag des Reisebüroverbandes ergab, dass vor allem jüngere Reisebürokunden während der Beratung die technischen Möglichkeiten von Tablets oder Apps schätzen. Außerdem müssen sich die Büros in Sachen Atmosphäre anstrengen, um den Nachwuchs zu halten.

Reisebüro

Vor allem jüngere Kunden wünschen sich die Nutzung technischer Tools wie Tablets

An der Studie, die die Studenten zwischen Oktober und Dezember 2019 online und mittels persönlicher Interviews durchführten, nahmen rund 360 Menschen teil, gut die Hälfte davon war jünger als 36 Jahre. Die Anpassung an Kundenbedürfnisse, Wissen und Erfahrung, der persönliche kontakt sowie Sicherheit und Spezialisten-Know-how stehen nach Erkenntnissen der Umfrage weiter an der Spitze der Gründe, aus denen sich Kunden in Reisebüros begeben.

Aufgeschlossen gegenüber Technikeinsatz

Auf vergleichsweise hohem Niveau bewegt sich der Wunsch, technische Tools wie Tablets im Zuge der Beratung zu nutzen. Eine Mehrheit der Kunden kann sich etwa vorstellen, sie zum Unterschreiben und Scannen von Dokumenten sowie zum Anschauen von Fotos und Videos zu verwenden.

Der Nutzung einer Reisebüro-App steht ebenfalls eine Mehrheit der Befragten positiv gegenüber. Sie sollte nach Vorstellung der Teilnehmer vor allem bei der Reisesuche helfen. Zudem würden rund 56 Prozent die App auch zur Vereinbarung von Terminen nutzen, 48 Prozent würden ihre persönlichen Präferenzen schon vor dem ersten Treffen im Reisebüro auf diesem Weg preisgeben.

Abkehr vom klassischen Reisebüro-Design

Bei der Gestaltung des Ladenlokals wünschen sich die meisten Umfrageteilnehmer ein modernes Ambiente, zum Beispiel mit einer Kaffee-Ecke, und technische Features, wie zum Beispielinteraktive Bildschirme sowie Screens mit aktuellen Angeboten. Auch ein hohes Maß an Privatsphäre für die einzelnen Kunden steht hoch im Kurs.

Eine weitere Frage sollte ermitteln, wie es um die Bereitschaft der Kunden bestellt ist, Serviceentgelte zu bezahlen. Das Ergebnis fiel durchwachsen aus. 53 Prozent sind nicht bereit, Beratungsgebühren zu bezahlen. Elf Prozent würden einen festen Betrag akzeptieren, 17 Prozent einen festen Prozentsatz des Reisepreises. 20 Prozent geben an, die Gebühr sollte sich nach dem zeitlichen Aufwand der Buchung richten.

In den nächsten Monaten will der VUSR mit Hilfe von Sponsorengeldern ein Reisebüro-Testlabor starten, in dem zukunftsweisende Konzepte für den stationären Vertrieb ausprobiert werden sollen. Die IUBH soll das Projekt für drei Jahre wissenschaftlich begleiten.

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