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8. Februar 2022 | 19:25 Uhr
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Wie ein Reisebüro in der Krise in Digitalisierung investiert

Das First Reisebüro Schlagböhmer in Oberhausen hat während der Pandemie kräftig in Digitalisierung investiert. Das sei nicht nur für die Kunden, sondern auch für die Mitarbeiter ein Gewinn, sagt Inhaber Robbie Schlagböhmer (Foto).

Schlagböhmer Robbie

Robbie Schlagböhmer führt ein Reisebüro in Oberhausen

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Bis Ende 2021 konnten Unternehmen im Zuge der Überbrückungshilfen auch für Investitionen in digitale Tools Fördermittel beantragen. Eine Gelegenheit, die sich Reisebürochef Robbie Schlagböhmer nicht entgehen lassen wollte. "Wenn wir schon diese Durststrecke überstehen müssen, sollten wir die Zeit nutzen, um nach der Krise besser aufgestellt zu sein als vorher", sagt er zu seinen Überlegungen im Gespräch mit Counter vor9.

Schlagböhmer hat während der Pandemie nach eigenen Angaben einen sechsstelligen Betrag aus privaten Mitteln in sein Unternehmen gesteckt. Gleich zu Beginn der Pandemie habe er kalkuliert, was ihn eine zwei Jahre andauernde Krise kosten könnte, und dann entschieden: Der Standort in der Oberhausener Fußgänger Zone soll aufrechterhalten werden, um für die Kunden weiterhin präsent zu sein, und möglichst alle Mitarbeiter sollten an Bord bleiben.

Abgänge durch Neuzugänge kompensiert

Letzteres gelang Schlagböhmer während der Kurzarbeitsphase nicht ganz – zwei Mitarbeiterinnen wechselten in andere Branchen. Aber mittlerweile hat er beide offenen Stellen wieder besetzt. Seit Juni ist das Team mit Gattin Gabriele, vier weiteren Angestellten und einem Azubi wieder in Vollzeit im Einsatz. Und wenn es aufgrund von Nachfrageflauten trotz hohen Beratungsbedarfs der Kundschaft mal weniger zu tun gab, bastelte die Crew daran, sich für kommende Herausforderungen fitzumachen.

Eine digitale Baustelle war die eigene Kreuzfahrt-Website www.kreuzfahrt-kenner.de, berichtet der Reiseprofi, der nach eigenen Angaben einen beachtlichen Teil seiner Umsätze mit Schiffsreisen macht. Die Website sehe bis heute noch nicht richtig schick aus, räumt er ein. Doch das werde sich in den nächsten Wochen ändern; die Hausaufgaben seien gemacht.

Videoberatung und Social Media

Ein weiteres Themenfeld, das auch nach der Pandemie wichtig bleiben werde, sei die Videoberatung. Hier habe er sowohl in Hardware investiert als auch in Schulungsmöglichkeiten für die Mitarbeiter. Unter anderem nutze das Büro dabei die Technik der Paxlounge von Paxconnect. Mindestens ebenso wichtig sei aber, dass die Mitarbeiter einerseits die Möglichkeiten dieser Beratungsform kennenlernten, andererseits aber auch lernten, sich und ihr Wissen ins rechte Licht zu setzen. Wirklich schwierig sei das bei der jungen, mit digitalen Anwendungen aufgewachsenen Belegschaft nicht gewesen, sagt Schlagböhmer.

Last but not least spielen auch Social Media eine wichtige Rolle im Digitalisierungsplan. Instagram und Facebook seien nicht zuletzt hilfreich, um jüngere Kundengruppen zu erreichen, so der Reisebürochef. Deren Anteil an der Kundschaft sei in den vergangenen Monaten spürbar gestiegen. Deshalb gebe es nun einen Social-Media-Beauftragten und einen wöchentlichen Plan für Aktivitäten. Auch seien die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen durchaus unterwegs gewesen und weiterhin unterwegs. Das biete Stoff für Live-Berichte, zum Beispiel von Kreuzfahrtschiffen und sorge für größere Zufriedenheit der Reiseprofis bei der Arbeit.

Christian Schmicke

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