"Trump-Wiederwahl würde US-Touristen nicht abschrecken"
Timo Kohlenberg, Chef des Nordamerika-Spezialisten America Unlimited, glaubt nicht, dass eine mögliche erneute Präsidentschaft Donald Trumps die Reiseströme in die USA dauerhaft beeinträchtigen würde. Er begründet das mit Erfahrungen aus dessen erster Amtszeit.
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Der erneut antretende Ex-US-Präsident Trump hat glühende Verehrer
Würde Trump im November zum US-Präsidenten gewählt, dürfte das nicht nur seinem Land, sondern auch der Welthandelsordnung erheblich schaden, glauben viele. Ökonomen befürchten auch drastische Einbußen für die deutsche Wirtschaft. Außerdem stünde zu erwarten, dass sich die USA sicherheits- und militärpolitisch von Europa abwenden würden.
An einen Einbruch der Touristenzahlen glaubt Veranstalterchef Kohlenberg aber nicht. Es könnte direkt nach der Wahl eine kurzfristige Zurückhaltung geben, räumt er ein. Aber er gehe nicht davon aus, dass sie lange anhalte. Das seien die Erkenntnisse von Trumps erster Amtszeit von 2017 bis 2021. Die Nachfrage nach USA-Reisen habe sich bis zum Ausbruch von Corona nicht signifikant verändert. Wenn es nicht um akute Sicherheitsbedrohungen gehe, vergäßen "die meisten Menschen schnell – auch eigene Vorsätze, etwa wegen Trump nicht in die USA zu reisen".
Eine Wiederwahl Trumps werde das Reiseverhalten der Menschen nachhaltig beeinflussen, glaubt Kohlenberg daher. Viele seiner Gäste seien "eingefleischte USA-Fans", die sich ihren Urlaub nicht durch Trump vermiesen ließen. Außerdem – und das werde für viele das entscheidende Argument sein – sei ein USA-Urlaub "im Vergleich zu anderen Fernreisezielen kostengünstiger". Die Preise für Amerika-Reisen, die in der Vergangenheit stark gestiegen seien, entwickelten sich wieder nach unten. Das kurbele das Geschäft an. America Unlimited verzeichne aktuell im Vergleich zum Vorjahr bei den Buchungseingängen ein Plus von 25 Prozent.
Christian Schmicke