Globetrotter-Chef kritisiert Preisaktionen von Swiss
Die Lufthansa-Tochter Swiss verkauft derzeit Tickets in US-Metropolen zu Preisen ab gut 400 Franken an die Ost- und 500 Franken an die Westküste. André Lüthi, Chef der Schweizer Veranstaltergruppe Globetrotter (Foto), kritisiert die Aktion scharf. Bei diesen Preisen erhalte man den Eindruck, als ob die Branche nichts aus der Krise gelernt habe, sagte er dem Portal Watson.
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Lüthi gilt als Freund besonderer Management-Methoden und ist ein ausgewiesener Kritiker von Billigflugangeboten. Wenngleich bei den angebotenen Tarifen kein ein Check-in-Gepäckstück enthalten ist, das die meisten Kunden wohl für rund 70 Franken hinzubuchen können, können 400 Franken, umgerechnet etwa 420 Euro, wohl als ausgesprochener Kampfpreis bezeichnet werden.
Statt die Kapazitäten anzupassen, würden die Airlines wieder versuchen, ihre Flugzeuge mit Dumpingpreisen zu füllen, sagt Lüthi. Diese Entwicklung sei "irgendwie bedauerlich" und sie lasse sich "nur schwer vereinbaren mit dem Ziel der Branche, nachhaltiger zu werden". Denn Billigpreise wie diese würden die Wertigkeit einer Flugreise untergraben. "Bei rund 500 Franken werden sich viele Leute verständlicherweise denken, wieso fliegen wir nicht rasch nach San Francisco für ein paar Tage?" so der Globetrotter-Chef. Das seien Flüge, auf die man sonst vielleicht verzichten würde und somit der entsprechende CO2-Ausstoß nicht verursacht würde.
Zudem setze Swiss damit mal wieder eine Spiralwirkung in Gang, glaubt Lüthi. Als Nächstes würden Konkurrenten wie American Airlines oder Delta natürlich nachziehen, weil solche Aktionen bei der Kundschaft die Erwartung nach günstigen Tickets schürten.
Christian Schmicke
Ende November 2022 haben wir im Reise vor9 podcast mit Lüthi über seinen Blick auf die Reisewelt gesprochen. Einfach mal reinhören:
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