Thailand will Knäste zu Touristenattraktionen machen
Bei der Meldung musste man zweimal hinschauen: Der thailändische Justizminister will allen Ernstes bis zu 72 Gefängnisse für Besichtigungstouren durch Besucher öffnen. Das Projekt mit der Strafvollzugsbehörde solle Gefangenen "die Chance" bieten, neue Fähigkeiten zu erlernen und diese Touristen zur Schau zu stellen.
Wer dabei an einen Zoo denkt, liegt vermutlich nicht ganz falsch. Doch um einen Scherz handele es sich keineswegs, wie thailändische Medien, darunter das deutschsprachige Portal "Farang" und die Online-Zeitung "The Thaiger" übereinstimmend melden.
Ein geplantes Projekt, um die Attraktivität der berüchtigten thailändischen Knäste für Touristen zu steigern, sei zum Beispiel ein Wettbewerb unter dem Titel "Chefs Behind Bars", also "Küchenchefs hinter Gittern". Auch Souvenirshops mit Kunstgegenständen, die die Gefangenen hergestellt haben, sind geplant.
Der Plan, zu dem bereits Pilotprojekte laufen sollen, gebe den Gefängnisinsassen die Möglcihkeit, sich neue Kenntnisse anzueignen, die sie nach ihrer Entlassung aus der Haft nutzen könnten, zitieren die Medien Justizminister Somsak Thepsuthin. Auch Verdienstmöglichkeiten sollen ihnen offenstehen. Über deren Höhe ist freilich nichts bekannt.
Christian Schmicke
Kennen Sie schon den täglichen Podcast von Reise vor9? Alles Wichtige für Reiseprofis in drei Minuten. Einfach mal reinhören:
Sie haben der Darstellung dieses Inhalts nicht zugestimmt. Mit Ihrer Erlaubnis wird der Inhalt angezeigt. Dann werden bestimmte Daten an eine dritte Partei übermittelt.