Bodenpersonal am Hamburger Flughafen will zu Ostern streiken
Die Gewerkschaft Verdi hat angekündigt, die Beschäftigten der Bodenverkehrsdienste am Flughafen Hamburg in dieser Woche zu Arbeitsniederlegungen aufzurufen. An welchem Tag gestreikt werden soll, wollen die Arbeitnehmervertreter "rechtzeitig" mitteilen.
Die Verdi-Mitglieder hatten vergangene Woche einen bereits mit dem Flughafen erzielten Tarifabschluss für die rund 950 Beschäftigten der Bodenverkehrsdienste abgelehnt. Am Freitag hatte der Airport Nachverhandlungen, wie sie die Gewerkschaft nun fordert, eine Absage erteilt. Daraufhin kündigten die Arbeitnehmervertreter für die Osterwoche Streiks an. Schon während der Verhandlungen waren die Anegstellten im Februar und März mehrfach in den Warnstreik getreten.
Wegen des Osterreiseverkehrs trifft der erneute Streik den Hamburger Airport in einer heiklen Phase. Im Osterreiseverkehr würden pro Tag rund 50.000 Passagiere erwartet, so eine Flughafensprecherin. In diesem Fall werde der Ausstand vor allem reisende Familien treffen – und zwar um so härter, je kurzfristiger der Streik angekündigt werde. Denn dann hätten die Fluggesellschaften nicht ausreichend Zeit, um ihre Kunden über Flugstreichungen und Verspätungen zu informieren. Der geplante Arbeitskampf kurz vor Ostern zeige, dass "Verdi an einem maximalen Medieninteresse interessiert ist, und nicht an einer inhaltlichen Lösung", wirft die Vertreterin des Airports der Gewerkschaft vor.
Christian Noack, Geschäftsführer HAM Ground Handling GmbH, forderte Verdi in einem offenen Brief auf, "im Sinne unserer Beschäftigten und aller Hamburger Familien, die in den Ferien und vor den Feiertagen unterwegs sind", Schlichtungsgespräche aufzunehmen. Der Konflikt habe eine "neue, besorgniserregende Qualität erlangt" und wirke sich auf das tägliche Miteinander in der Belegschaft aus.