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26. Januar 2020 | 16:30 Uhr
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China riegelt ganze Städte ab und verbietet Auslandsreisen

China ist entschlossen, die Ausbreitung des Coronavirus zu stoppen und greift zu rigorosen Maßnahmen. Mehr als 50 Millionen Menschen wurden unter Quarantäne gestellt, Auslandsreisen verboten, der Verkehr eingestellt, Großevents abgesagt und Attraktionen geschlossen. Einige Staaten wollen ihre festgesetzten Landsleute aus China evakuieren.

China Wuhan Airport leere Schalter wegen Coronavirus

Leere Schalter am geschlossenen Airport Wuhan in China, wo das Coronavirus seinen Ursprung haben soll

Die Fotos der Elf-Millionen-Metropole Wuhan erinnern an eine Geisterstadt. Flugzeuge, Züge, Busse und Autos stehen still. Niemand darf die Region verlassen. Rund 56 Millionen Menschen sind eingesperrt – aus Angst vor der weiteren Ausbreitung des Coronavirus, das in Wuhan seinen Ursprung haben soll. Einschränkungen gibt es mittlerweile auch in Peking, Shanghai und anderen Landesteilen.

In Wuhan sind einige westliche Unternehmen aktiv, auch viele deutsche Firmen. Folglich sind von der Quarantäne auch Europäer und Amerikaner betroffen. Die USA, Frankreich und Japan bereiten laut Welt die Evakuierung ihrer Landsleute aus Wuhan und der Provinz Hubei vor.

Ob die Bundesregierung ähnliche Evakuierungspläne hat, ist nicht bekannt. Eine Ausreise aus Wuhan und anderen Städten der Provinz Wuhan sei derzeit nicht möglich, heißt es im am Sonntag aktualisierten Reisehinweis des Auswärtige Amts. Die Behörde rät generell, „nicht zwingende Reisen nach China auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben“.

Der Spiegel berichtet von mittlerweile über 2.800 bestätigten Erkrankungen weltweit. Zudem gebe es 5.800 Verdachtsfälle. Das Coronavirus in vielen Ländern angekommen, auch in den USA und Frankreich. Ein Verdachtsfall in Berlin hat sich nicht bestätigt. 80 Menschen sind bislang in China an der unbekannten Lungenkrankheit gestorben. In anderen Ländern gab es noch keine Todesfälle.

Während in vielen Ländern mittlerweile Fieberkontrollen an Flughäfen stattfinden, hält das Bundesgesundheitsministerium dies in Deutschland nicht für notwendig. Laut Robert-Koch-Institut „muss mit einem Import einzelner Fälle nach Deutschland gerechnet werden“. Die Airports seien vorbereitet, so der Flughafenverband ADV.

Indes haben Reedereien wegen des Virus Kreuzfahrten in China abgesagt. Costa, MSC, Royal Caribbean und Dream Cruises haben wegen des Corona-Virus mehrere Törns gestrichen. Zuvor hatte China seinen Bürgern Gruppenreisen ins Ausland verboten. Die abgesagten Törns wurden fast ausschließlich auf dem chinesischen Markt vertrieben. International vermarktete Kreuzfahrten sind bislang nicht betroffen.

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