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2. Juli 2021 | 07:00 Uhr
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North Dakotas Badlands sind alles andere als bad

Ein US-Nationalpark ohne Touristenströme – das gibt es tatsächlich, in North Dakota. Dort spielt der Theodore Roosevelt Nationalpark zwar für Besucher wegen seiner zerklüfteten Badlands eine Hauptrolle, doch er ist eben nicht überlaufen. Genauso wenig wie die endlose Prärie. Dazu kommen charmante Städtchen und freundliche Menschen.

USA North Dakota Theodore Roosevelt Nationalpark Foto iStock cliffordpugliese

Der Theodore Roosevelt Nationalpark in den Badlands ist die wichtigste Touristenattraktion in North Dakota

Großstadtlärm und Menschenmassen sind in North Dakota ein Fremdwort. Wer Abgeschiedenheit und unberührte Natur sucht, ist hier richtig. Ein großer Teil des Bundesstaats besteht aus grasbedecktem Weide- und Farmland, was North Dakota eine unendliche Weite verleiht. Ganz im Westen erstrecken sich die sogenannten Badlands, eine gewaltige Berglandschaft mit Tafelbergen, Türmen und Zinnen, die in den letzten Millionen Jahren durch Erosionen geformt wurden.

Farbenfrohe Felsen und Bisons am Straßenrand

Genau in diesen Badlands besaß der frühere US-Präsident Theodore Roosevelt Ende des 19. Jahrhunderts ein Anwesen, die Elkhorn Ranch mit mehreren tausend Rindern. Von den Gebäuden steht zwar nichts mehr, doch aus einem großen Teil der Badlands wurde der Theodore Roosevelt Nationalpark. Eine 22 Kilometer lange Panoramastraße führt durch die farbenfrohen Felsformationen und die Prärie, vorbei an grasenden Bisons und dem Little Missouri River.

Besucher können das Gebiet beim Wandern, auf dem Fahrrad, im Sattel oder im Kanu erkunden und dabei viele Tiere, zum Beispiel auch Wildpferde, beobachten. Bester Ausgangspunkt ist das kleine Western-Städtchen Medora, wo Besucher auch die North Dakota Cowboy Hall of Fame und das Freilufttheater mit Panoramablick auf die Badlands besuchen sollten: Vor dem "Medora Musical" gibt es Steaks von Heugabeln beim lokalen "Pitchfork Fondue".  

Zwischen dem Theodore Roosevelt Nationalpark und North Dakotas Hauptstadt Bismarck stehen Fotostopps am „Enchanted Highway“ an. Entlang der Straße hat Künstler Gary Greff seine markanten und übergroßen Metallskulpturen aus Schrott aufgestellt, die man bei einem Roadtrip nicht missen sollte. Die „Fliegenden Gänse“ schafften es mit einem Ausmaß von 33 auf 46 Meter als weltgrößte Blechskulptur sogar ins Guinness Buch der Rekorde. Die Werke reihen sich auf einer Länge von 50 Kilometern entlang der Straße aneinander.

Das etwas andere Stadtleben in North Dakota

In North Dakota gibt es nur zwei größere Städte. Bismarck ist eine davon und die Hauptstadt, die für Besucher mehrere Museen bereithält. Auch Streetart ist hier zu bewundern, in der Art Alley können sich Künstler an den Hauswänden verewigen. In der Umgebung von Bismarck liegen mehrere Gedenkstätten und Reste von frühen Siedlungen der Ureinwohner. Zum Beispiel die Knife River Indian Villages National Historic Site mit ihren Erd-Lodges oder das Grab des legendären Häuptlings Sitting Bull. Auch im stadtnahen Fort Abraham Lincoln State Park wird Geschichte lebendig, ein typisches Fort aus den Zeiten von General Custer ist hier zu besichtigen.

Auf dem Weg nach Fargo, ganz im Osten von North Dakota, kommt man am weltweit größten Bison vorbei - die knapp 8 Meter hohe Statue thront über Jamestown, im National Buffalo Museum nebenan erfahren Besucher alles über die zotteligen Präriebewohner. Fargo selbst wurde bekannt durch dengleichnamigen Hollywood-Thriller der Coen-Brüder, der in der Region spielt. Wer Minneapolis als Gateway in den Great American West nutzt, kommt zwangsläufig hier durch. Fargo ist eine interessante Mischung aus Moderne und Tradition. Es gibt ein Kunstmuseum und viele gemütliche Pubs. Zudem spielen Gaumenfreuden und die Musikszene hier eine wichtige Rolle. Die Studenten der North Dakota State University und weiteren Colleges in der Stadt bereichern das Nachtleben und die Kulturlandschaft.

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