Reisewarnung hängt am Urteil der Virologen
Die Reisewarnung für die meisten EU-Ziele ist aufgehoben, doch wie geht es mit anderen begehrten Reiseländern weiter? Eine wichtige Grundlage für grünes Licht vom Auswärtigen Amt ist die „Ausweisung internationaler Risikogebiete“ des Robert-Koch-Instituts. Rund 130 Länder stuft das RKI so ein, aber eine Reihe interessanter Reiseziele nicht mehr.
Die Liste des Robert-Koch-Instituts (RKI) ist noch ziemlich lang. Rund 130 Ländern rund um den Globus weisen die Wissenschaftler als Risikogebiete für eine Infektion mit Sars-Cov-2 aus, von Afghanistan bis zur Zentralafrikanischen Republik. Darunter Ägypten, Marokko, die Türkei und fast die gesamte Karibik. Solange sich die Einschätzung des RKI nicht ändert, dürfte schwerlich mit einer Aufhebung der Reisewarnung des Auswärtigen Amts zu rechnen sein.
Die RKI-Einstufung als Risikogebiet erfolgt in zwei Stufen. Zunächst wird geprüft, ob es in den letzten sieben Tagen mehr als 50 Neuinfizierte pro 100.000 Einwohner gab. Dann wird untersucht, ob trotz Unterschreitung des Grenzwerts die Gefahr eines erhöhten Infektionsrisikos vorliegt. Dabei spielen die getroffenen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie ebenso eine Rolle wie Testkapazitäten und durchgeführte Tests pro Einwohner. Ebenso wird berücksichtigt, wenn keine verlässlichen Informationen vorliegen.
Grünes Licht für die Malediven und Kanada
Einige wichtige Reiseländer haben es bereits geschafft, aus der Liste der Risikogebiete zu verschwinden. Dazu gehören Traumziele wie Mauritius, Seychellen, Malediven oder Fidschi. Auch Australien, Neuseeland, Japan und Kanada sind nach RKI-Einschätzung unbedenklich. Kein Risiko sieht das RKI zudem in Tunesien.
Dennoch gilt auch für diese Länder weiter eine Reisewarnung. Das Auswärtige Amt will dazu nun bilaterale Gespräche führen, um sie aufzuheben. Grünes Licht vom Außenminister ist aber nur eine Seite der Medaille. Denn viele Länder haben ihrerseits Einreiseverbote oder Quarantäne für internationale Besucher verhängt. Und selbst, wenn dann beide Seiten Reisenden ein „Go“ geben, dürfte es noch ein bisschen dauern. Ohne Flüge bleiben die Malediven oder Mauritius unerreichbar.
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