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3. April 2019 | 07:00 Uhr
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Spanien legt in den Wintermonaten zu

Spanien macht Fortschritte bei der Belebung der Nebensaison. Von September bis Februar lag die Zahl der internationalen Besucher in jedem Monat über dem Vorjahreswert. Auf den Kanaren, wo im Winter Hochsaison ist, sind die Einreisen hingegen rückläufig. Zudem haben die Statistiker ermittelt, dass die Zahl der Pauschalreisenden in den vergangenen zwei Monaten um sieben Prozent gesunken ist.

Gemeinhin sind Zahlen zur touristischen Bilanz eines Reiselandes nach den ersten zwei Monaten eines neuen Jahres nicht besonders aussagekräftig. Allerdings lassen die aktuellen Daten des spanischen Statistikinstituts INE zu den Einreisen internationaler Besucher einige interessante Schlüsse auf Änderungen im Reiseverhalten zu. Insgesamt reisten im Januar und Februar 8,6 Millionen Menschen zu den Iberern – drei Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Februar alleine lag um 3,8 Prozent über Vorjahr.

Interessant ist daran, dass Spanien seit dem vergangenen September in jedem Monat mehr Gästeankünfte verzeichnete als im Vorjahresmonat; im Dezember waren es sogar fast zehn Prozent mehr. Während der Hochsaison im Juli (-4,9%) und August (-1,9%) musste das Land dagegen Einbußen hinnehmen. Die Zahlen können als Beleg dafür gelten, dass Spanien mit der Belebung der Nebensaison Fortschritte macht. Das wird umso deutlicher, wenn man berücksichtigt, dass die Kanaren, auf denen im Winter Hochsaison herrscht, im Januar und Februar Einbußen von 2,3 Prozent verzeichneten. Die positive Entwicklung basiert also ausschließlich auf Zielen, in denen die kalte Jahreszeit traditionell nicht die stärkste Nachfrage hervorbringt.

Eine weitere interessante Erkenntnis basiert auf einer Umfrage des Statistikinstituts, aus der hervorgeht, dass der Anteil der Pauschalreisen am Tourismus in Spanien abnimmt. So reiste im Januar und Februar etwa jeder vierte Spanien-Besucher pauschal, was einem Rückgang um mehr als sieben Prozentpunkte entspricht. Diese Zahlen sind nicht nach einzelnen Quellmärkten aufgeschlüsselt, was unmittelbare Rückschlüsse auf den deutschen Markt schwierig macht. In der Gesamtsicht könnte es aber sein, dass weniger der Spanien-Tourismus ein Problem hat als die Veranstalterreise.

Christian Schmicke

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