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4. Mai 2023 | 17:01 Uhr
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Mailen

Tourismuswerber sehen Wasserstand des Gardasees entspannt

Nach diversen Meldungen über den tiefen Wasserstand des Gardasees versucht Oskar Schwazer, Chef der Tourismuswerber für die Region, die Wogen zu glätten. Der See führe derzeit nur ungefähr ein Prozent weniger Wasser als normalerweise, erklärt er.

Italien Gardasee Limone Sul Strada

Wasserstand und -qualität des Gardasees seien in Ordnung, heißt es von den örtlichen Behörden

Normalerweise habe der Gardasee ein Gesamtvolumen von ungefähr 50 Milliarden Kubikmetern und eine durchschnittliche Tiefe von 133 Metern, zurzeit sei es ungefähr ein Prozent weniger Wasser, sagt Schwazer, nachdem spektakuläre Bilder vom niedrigen Wasserstand des Gardasees – vor allem aus dem Süden – zuletzt die Runde in den Medien machten.

In den letzten zwei Wintern habe es "etwas weniger Niederschlag" gegeben, daher sei nicht so viel Schmelzwasser in den Gardasee geflossen wie in anderen Wintern. Dennoch seien "einige Zahlen, die gerade von den Medien zum Wasserstand des Gardasees gemeldet werden, nicht korrekt interpretiert", so Schwazer.

Wasserstand und -qualität in Ordnung

Der größte See Italiens dient als Süßwasserspeicher, Freizeit- und Erholungsort, aber auch als Bewässerungsgrundlage für die Landwirtschaft bis in die Po-Ebene hinein. Wie hoch oder niedrig der Wasserstand am Gardasee ist, hänge also unter anderem von den Regulierungsmaßnahmen ab, heißt es in einer Pressemitteilung des Tourismusverbandes Garda Trentino.

Der Gardasee werde seit 1949 künstlich reguliert. Derzeit werde etwa ein Prozent des Gesamtvolumens von Menschenhand beeinflusst. Bei der Regulierung des Wasserstandes werde mit dem sogenannten "hydrometrischen Nullpunkt" gearbeitet. Dabei handele es sich um einen „willkürlichen Wert, der von den Konsortien festgelegt“ werde, die die Regulierung des Sees überwachen. Sich dem hydrometrischen Nullpunkt zu nähern, bedeute nicht, "dass der Gardasee bald leer" sei.

"Keinerlei Einschränkungen für den Tourismus"

Auch die Wasserqualität des Sees sei derzeit gut, sagt Giovanna Pellegrini, Biologin und Mitarbeiterin der APPA, der Umweltschutzbehörde der Provinz Trient. Der aktuelle Wasserstand habe keinerlei Auswirkungen darauf, der Gardasee befände sich in einem guten Zustand. Touristen müssten sich keine Sorgen machen, bekräftigt Christina Santi, Vertreterin des Gemeindeverbandes Comunità del Garda und Bürgermeisterin von Riva del Garda: Derzeit gebe es "keinerlei Einschränkungen im Tourismus aufgrund des Wasserstandes am Gardasee". Die Schifffahrt verkehre planmäßig und alle Wassersportarten könnten ausgeübt werden.

Ressourcen müssen geschont werden

Anlass zur Untätigkeit bestehe trotzdem nicht, beteuern die Akteure. Ressourcenschonendes und gleichzeitig sozial und ökologisch nachhaltiges Wirtschaften sei wichtig, so Schwazer. "In der Po-Ebene werden große Investitionen in moderne Bewässerungsanlagen getätigt, die in der Region Garda Trentino bereits 2003 installiert wurden. Die sogenannte Tröpfchenbewässerung ist um 85 Prozent ressourcenschonender im Vergleich zu herkömmlichen Bewässerungsarten."  Man sehe die Auswirkungen des globalen Phänomens des menschengemachten Klimawandels und begegne diesen Herausforderungen bereits heute mit konkreten Maßnahmen.

Reisende können sich auf gardatrentino.it/news über die aktuelle Lage am Gardasee informieren. Dort sind Daten aufgelistet, wie beispielsweise zum Wasserpegel und -qualität oder zu möglichen Einschränkungen. Navigarda, der Betreiber des öffentlichen Fähren- und Bootsverkehrs, informiert über den aktuellen Betrieb.

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