US-Reiseindustrie streitet über „Resort Fees“
Nachdem die US-Regierung von Präsident Joe Biden die obligatorischen „Resort-Gebühren“ ins Fadenkreuz genommen hatte, streitet sich die Tourismusbranche des Landes darüber, ob diese abgeschafft werden müssten.
Das US-Portal Travel Weekly hat einige Stimmen für und wider die seit vielen Jahren diskutierte Resort-Gebühr, die in vielen touristischen US-Hotels erhoben wird, eingeholt. Zu deren Gegnern zählt demnach Phocuswright-Analyst Robert Cole, zuständig für Beherbergung und Touristik. Eine Überarbeitung der Gebührenlandschaft sei längst überfällig, sagt er. Die Argumente, die die Hotelbranche für die Resort-Gebühren vorgebracht habe, seien "ziemlich schwach".
Verbraucher müssten den Gesamtpreis verstehen, wenn sie etwas kaufen, so Cole weiter. Damit spielt er darauf an, dass Urlaubern der Aufpreis bisweilen erst bei der Abreise präsentiert wird. US-Präsident Biden hatte in seinen Plänen neben "überraschenden Resort-Gebühren" kritisiert, sondern auch Zuschläge für Kabel-, Internet- und Mobiltelefondienste, Konzerte und Sportveranstaltungen sowie Flugtickets. Dagegen ist ein Gesetz geplant, dessen Einzelheiten noch nicht feststehen.
"Ein Wert für Gäste"
Die Initiative rief naheliegenderweise diverse Branchenverbände auf den Plan. Die American Hotel and Lodging Association erklärte laut Travel Weekly, die Gebühren böten "den Gästen einen Wert“ und umfassten „verschiedene einzigartige Waren und Dienstleistungen in jedem Hotel, das sie erhebt ". Alex Costello, Vizepräsidentin der American Gaming Association, verteidigt die Gebühren, die von vielen Mitgliedern ihrer Gruppe für Kasino-Resorts in Las Vegas kassiert werden, ebenfalls.
Zwischen dem, was die Regierung als "Müllgebühren" bezeichne, und den Resort-Gebühren, die Kunden einen Mehrwert böten und "Resorts von einem Standard-Motel oder -Hotel“ unterschieden, müsse unterschieden werden. Die Leistungen umfassten etwa einen Pool, ein Fitnessstudio oder einen Concierge-Service.
Abschaffen oder frühzeitig ausweisen?
Aus Bidens Äußerungen geht laut Travel Weekly nicht eindeutig hervor, ob die Regierung plant, dass die Resort-Gebühren Teil des beworbenen Preises sein müssen oder ob sie separat ausgewiesen werden können, wenn sie frühzeitig im Buchungsprozess offengelegt werden. Lobbyistin Costello glaubt, die Regierung versuche, „ein Problem zu lösen, das nicht existiert“. Verbraucherschützer appellieren dagegen an Regierung und Branche, die „Tröpfchenpreise“ abzuschaffen; "Wenn eine Gebühr obligatorisch ist, muss sie im ausgeschriebenen Preis enthalten sein“, so der Appell.