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12. April 2020 | 12:47 Uhr
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USA verbieten Kreuzfahrten bis in den Juli hinein

Die US-Gesundheitsbehörde hat die am 14. März verhängte "No Sail Order" für Kreuzfahrtschiffe um 100 Tage verlängert. Das kommt einem Kreuzfahrtverbot bis mindestens Mitte Juli gleich. Kreuzfahrten hätten wesentlich zur Verbreitung des Coronavirus in den USA beigetragen. Die Reedereien weisen dies zurück und erinnern an die Arbeitsplätze.

Carnival Panorama Foto Carnival Cruise Line

Bis in den Juli hinein verbieten die USA Kreuzfahrten in ihren Gewässern

Die Verlängerung der "No Sail Order" des Center for Disease Control an Prevention (CDC) trifft die Kreuzfahrtindustrie ins Mark. Sie gilt praktisch für alle größeren Schiffe, die die USA anlaufen oder sich in ihren Gewässern befinden. Das heißt, nicht nur Törns an der Ost- und Westküste sowie in Alaska sind von dem Verbot betroffen. Auch die allermeisten Karibikkreuzfahrten, da sie überwiegend in den USA starten.

Die aktuelle Anordnung wurde am Donnerstag angekündigt und gilt für 100 Tage ab ihrer Veröffentlichung im US-Bundesregister. Ausgenommen sind nur Schiffe mit bis zu 250 Passagieren. Das bedeutet, dass kleinere Expeditionsschiffe wieder fahren dürfen.

Konkret heißt es in der Verordnung, Kreuzfahrten müssten so lange ausgesetzt werden, bis entweder die Beendigung des gesundheitlichen Notstands durch das Gesundheitsministerium erfolge, die Aufhebung der Verordnung durch den CDC Direktor auf Grundlage der öffentlichen Gesundheit oder anderer Erwägungen geschehe oder 100 Tage ab dem Datum der Veröffentlichung der Verordnung vergangen seien.

100 Schiffe mit 80.000 Crewsmitgliedern in US-Gewässern

CDC-Direktor Robert Redfield gibt den Kreuzfahrten eine Mitschuld an der Ausbreitung von Covid-19 in den USA. Sie würden das Risiko vergrößern. In den vergangenen Woche habe es mindestens zehn Kreuzfahrtschiffe mit Coronafällen oder entsprechenden Symptomen gegeben. Derzeit lägen rund 100 Schiffe mit 80.000 Besatzungsmitgliedern in amerikanischen Gewässern und Häfen. 20 Schiffe stünden unter Verdacht, dass sich unter den Crews Coronainfizierte befänden.

Der Kreuzfahrtverband Cruise Lines International Association (CLIA) zeigt sich in einem Statement "beunruhigt" über die wirtschaftlichen Folgen der Verlängerung des Kreuzfahrtverbots. Jeder Tag Stillstand koste die Industrie umgerechnet 80 Millionen Euro und 300 Jobs in den USA. Zudem bestreitet CLIA ein erhöhtes Coronarisiko auf Kreuzfahrtschiffen. Dieser Eindruck entstehe, weil die Schiffe generell besonders intensiv kontrolliert würde. Kreuzfahrten seien weder die Quelle noch der Grund für die Ausbreitung des Coronavirus.

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