Was Besucher derzeit auf Jamaika erwartet
Jamaika arbeitet nach Hurrikan Melissa zügig am Wiederaufbau. Die wichtigsten Straßen sind wieder frei, viele Hotels und Aktivitäten laufen normal. Sophia Leistner vom Jamaica Tourist Board erklärt, welche Regionen gut bereisbar und wo noch Spuren des Sturms sichtbar sind.
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Jamaika, hier Montego Bay, ist in vielen Teilen wieder bereisbar
Jamaika ist nach Hurrikan Melissa weitgehend wieder bereisbar. Der Wiederaufbau kommt schnell voran, viele Unterkünfte und Angebote sind bereits normal verfügbar. Das berichtet Leistner, Repräsentantin des Jamaica Tourist Board in Deutschland, im Reise vor9 Live-Talk. Die Insel arbeite "mit Hochdruck" daran, beschädigte Strukturen instand zu setzen, sagt sie. Die wichtigsten Verkehrswege seien wieder frei.
Flüge und Hotels laufen überwiegend normal
Condor und Edelweiss fliegen Montego Bay wie gewohnt an. Auch viele Hotels haben ihren Betrieb wieder aufgenommen. Das Tourist Board stellt aktuelle Informationen auf einer eigenen Website bereit, auf der Unterkünfte und Anbieter von Aktivitäten ihren Status melden. Einige Häuser seien noch geschlossen, viele Ausflüge aber wieder möglich.
In Montego Bay sind Schäden sichtbar, doch Besuche sind laut Leistner möglich. Sie betont, dass Reisende durch ihre Präsenz zur lokalen Erholung beitragen. Die Nachfrage nach Hilfsmaterialien sei derzeit gering. Die Regierung organisiere Unterstützung zentral. Am besten könnten die Menschen Jamaika unterstützen, indem sie wieder ins Land reisten.
Reisebedingungen und Sicherheit
Die Hinweise des Auswärtigen Amts zur Sicherheitslage auf der Karibikinsel sorgen in der Branche für Diskussionen. Leistner hält Jamaika für ein sicheres Reiseland und verweist auf die enge Zusammenarbeit der Polizeibehörden in Kingston und Montego Bay. Wichtig sei – wie überall – der sorgfältige Umgang mit Wertsachen, ansonsten bestehe weder beim Strandurlaub noch bei Rundreisen ein erhöhtes Sicherheitsrisiko
Wer die Insel individuell erkunden will, kann einen Mietwagen nutzen. Linksverkehr und teilweise schneller Fahrstil erfordern Erfahrung. Alternativ bieten Fahrer geführte Touren an. Öffentliche Verkehrsmittel seien eher etwas für Abenteurer. Tagesausflüge zwischen nahegelegenen Städten seien gut machbar, etwa zwischen Ocho Rios und Kingston. Längere Distanzen, etwa von Montego Bay nach Port Antonio, erfordern Übernachtungen.
Regionen im Überblick
Montego Bay bleibt ein zentraler Einstiegspunkt mit vielen All-Inclusive-Hotels. Ocho Rios ist die "grünere Seite" der Insel mit den bekannten Dunn’s River Falls und dem Erlebnisberg Mystic Mountain. Kunsthandwerk werde dort noch traditionell hergestellt.
Ein Geheimtipp ist für Leistner unverändert Port Antonio. Die Region sei weniger touristisch und ermögliche intensive Einblicke in das lokale Leben. Märkte, Boutiquehotels und ursprüngliche Strände wie der Frenchman’s Cove prägen das Bild. Die blaue Lagune zeigt je nach Licht und Temperatur unterschiedliche Wasserfarben und gilt als eindrucksvolles Naturerlebnis. Auch die Straßen zur Ostküste seien inzwischen gut ausgebaut.
Kultur in Kingston
Kingston empfiehlt die Jamaika-Kennerin für Reisende, die Jamaikas Kultur verstehen möchten. Das Bob-Marley-Museum zeigt Originalräume aus dem Leben der Reggae-Legende. Street Art könne mittels QR-Codes teilweise interaktiv erlebt werden. Vor den Toren der Stadt liegt Port Royal, einstige Piratenhochburg und heute ein Ort für Fischrestaurants und historische Eindrücke. Von Kingston aus sind zudem die Blue Mountains gut erreichbar, wo geführte Wanderungen und Einblicke in den Kaffeeanbau möglich sind.
Naturerlebnisse an der Südküste
Auch die Südküste mit Treasure Beach und dem Black River gilt als weniger touristisch. Eine Fahrt auf dem Fluss bietet Chancen, Krokodile und zahlreiche Vogelarten zu sehen. Überflutete Gebiete seien am stärksten betroffen, erholten sich aber rasch.
Christian Schmicke
Den Live-Talk zur Situation auf Jamaika können Sie hier sehen: https://youtu.be/0akH_urvRuw
Auf der Website von Visit Jamaica sind ständig aktualisierte Informationen zur Lage bei Hotels und Aktivitäten verfügbar: https://www.visitjamaica.com/travel-alerts/