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8. November 2020 | 12:15 Uhr
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Wie die türkische Regierung die Tourismus-Erholung verzockt

Weil "eine verlässliche Bewertung des Infektionsgeschehens in der Türkei nicht möglich" sei, sei nun wieder das ganze Land Risikogebiet, heißt es aus dem Auswärtigen Amt. Trotz mehrmaliger Aufforderung habe die türkische Regierung ihre Datenerhebung nicht an internationale Richtlinien angepasst.

Antalya Hafen

Weil die türkische Regierung die Corona-Infektionsstatistik verschleiert, ist Antalya nun wieder Risikogebiet

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Eigentlich hätte es gut laufen können für den Türkei-Tourismus aus Deutschland. Im August hatte das Auswärtige Amt wichtige touristische Ziele wie die Regionen um Antalya und Izmir aus ihrer Reisewarnung für die Türkei explizit ausgenommen. Vorausgegangen waren dem intensive Appelle seitens der türkischen Regierung und der Tourismusindustrie. Auch hatte die Hotellerie des Landes ein durchdachtes Hygienekonzept vorgelegt und es werden vor der Rückreise Corona-Tests durchgeführt. Reisen ohne Test- und Quarantänepflicht nach der Rückkehr konnten wieder losgehen.

Erste Risse erhielt die neue Harmonie Anfang Oktober, als der türkische Gesundheitsminister Fahrettin Koca einräumen musste, dass sein Land seit Ende Juli nur noch Infektionen auswies, bei denen die Infizierten auch erkrankten. Bereits damals erklärte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes im Gespräch mit Reise vor9, man nehme diese Tatsache bei der Bewertung der türkischen Zahlen zum Infektionsgeschehen "sehr ernst". Praktische Konsequenzen wurden damals aber noch nicht gezogen.

Regierung schummelt weiter 

Ende Oktober erklärte das Auswärtige Amt dann, dass vom 9. November an wieder eine Reisewarnung für die gesamte Türkei gelte. Wer zurückkommt, muss sich nun in Quarantäne begeben. Wie der "Spiegel" in seiner jüngsten Ausgabe berichtet, ist dies darauf zurückzuführen, dass die Türkei ihre Statistik trotz mehrfacher Aufforderung durch die Bundesregierung, auch seitens des Bundesaußenministers Heiko Maas, nicht geändert habe. Damit werde eine erhebliche Zahl von Infizierten weiterhin offiziell nicht erfasst.

Weil Ankara die Corona-Statistik trotz allem nicht korrigierte, steht nun wieder das ganze Land auf der Liste der Risikogebiete. Ob eine Erfassung des Infektionsgeschehens, die internationalen Standards genügt, eine solche Entwicklung hätte verhindern können, steht freilich auf einem anderen Blatt.

Christian Schmicke

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