Wieder neue Pläne für Thailands Touristensteuer
Das Hin und Her um die Einführung einer Touristensteuer in Thailand geht weiter. Der neue Tourismusminister Artthakorn Sirilatthayakorn will die seit Jahren diskutierte Touristensteuer in Höhe von 300 Baht, knapp acht Euro, pro Flugreisendem noch während seiner viermonatigen Amtszeit einführen.
iStock/Preto_perola
Thailand, hier der Railay Beach in Krabi, plant erneut die Einführung einer Touristensteuer
Frühere Regierungen hatten die Abgabe trotz Kabinettsbeschluss 2023 nicht umgesetzt. Die Abgabe solle nun noch während der viermonatigen Amtszeit des Ministers eingeführt werden, berichtet die Bangkok Post. Nach Angaben des Ministers fließen die Einnahmen in Versicherungsleistungen für Besucher sowie in die Entwicklung touristischer Infrastruktur.
Das Vorhaben ist nicht neu: Bereits 2020 wurde über die Einführung einer Touristensteuer diskutiert, 2023 erhielt sie die Zustimmung des Kabinetts. Dennoch scheiterten bisher vier Tourismusminister an der Umsetzung. Auch eine Studie zu den Vorteilen der Abgabe liege seit Längerem vor, das Projekt sei aber aus Sorge um mögliche negative Auswirkungen auf die Stimmung unter Reisenden nicht umgesetzt worden, schreibt die Bangkok Post.
Sorge vor Reaktionen der Gäste
Artthakorn habe unterdessen eingeräumt, dass zusätzliche Kosten für Besucher die Reisebereitschaft beeinträchtigen könnten. In sozialen Netzwerken war die geplante Abgabe in der Vergangenheit teils auf Kritik gestoßen. Um Missverständnisse zu vermeiden, sollen die Vorteile der Steuer nach dem Willen des Ministers klar kommuniziert werden. "Wenn wir diese Abgabe einführen, müssen wir zeigen, welchen Nutzen Touristen davon haben", sagte der Minister laut der Zeitung.
Der Beschluss von 2023 sieht eine Abgabe von 300 Baht, knapp acht Euro, pro Person bei der Einreise per Flugzeug vor. Für Reisende, die über Land- oder Seewege einreisen, soll die Gebühr 150 Baht betragen. Der frühere Tourismusminister Sorawong Thienthong hatte Anfang 2025 angekündigt, die Steuer bis Jahresende einzuführen, zog diese Zusage jedoch später zurück. Artthakorn will das Thema nun endgültig abschließen.
Kampagnen zur Belebung der Nachfrage
Neben der Einführung der Touristensteuer plant das Ministerium laut der Bangkok Post neue Kampagnen, um die Reiselust und Ausgaben zu erhöhen. Diese sollen im vierten Quartal starten. Bis Ende Oktober soll zudem das verbleibende Budget aus einem 46 Millionen Euro schweren Förderprogramm für den Inlandstourismus neu verteilt werden.
Die neue Regierung legt nach eigenen Angaben "besonderen Wert auf Sicherheit und Qualität im Tourismus". Ziel sei es, die Zahl ausländischer Besucher wieder auf das Vorkrisenniveau von rund 40 Millionen im Jahr 2019 zu bringen.
Christian Schmicke