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20. September 2016 | 14:33 Uhr
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Google gibt Gas

Die Anzeichen verdichten sich, dass der Internetgigant beim Thema Reisen langsam Ernst macht. Nachdem vor kurzem der Dienst "Google Destinations" freigeschaltet wurde, bringt der Suchmaschinenbetreiber nun "Google Trips" auf den Markt. Passend zu ihrer Ausrichtung auf Smartphones dient diese App der Suche nach Sehenswürdigkeiten und Restaurants, Aktivitäten und Ausflugsrouten während der Reise. Die Desktop-Anwendung "Destinations" konzentriert sich dagegen eher auf die Reisevorbereitung, gibt Hinweise zu Kosten und Dauer für Anreise sowie zu Unterkünften und verlinkt auf Buchungsportale wie Booking.com oder Expedia. "Google Trips" reist nicht nur über die Standortermittlung mit, sondern greift auch auf Reservierungen, Reise- und Flugdaten zu, die Nutzer auf ihrem Gmail-Konto gespeichert haben, und integriert sie in die App. Die Infos zum Trip und zum Reiseziel können auch heruntergeladen und offline genutzt werden, verspricht das Unternehmen.

Zu weiteren Plänen mit beiden Apps äußert sich Google wie gewohnt nicht. Ein logischer Schritt wäre es, Möglichkeiten zur Buchung von Konzert- und Theatertickets, Ausflügen, Stadtführungen oder zur Tischreservierung im Restaurants zu schaffen. Aber auch die Verknüpfung mit Aktivitäten auf einem anderen Feld ergibt einen Sinn. So bestätigte der Schweizer Veranstalter Hotelplan kürzlich fortgeschrittene Verhandlungen über eine Zusammenarbeit mit dem Datenkraken. Das Szenario: Hotelplan versorgt Google direkt mit weltweiten Flug- und Hoteldaten inklusive Buchungsmöglichkeit. Darüber hinaus kümmert sich der Veranstalter um die Abwicklung, vom Garantieschein über Callcenter-Dienste bis hin zur Organisation der Services im Zielgebiet – und übernimmt die Veranstalterhaftung. Dann verdient Google nicht nur mit touristischen Unternehmen, sondern auch mit Reisen und Nebenleistungen Geld.

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