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1. Februar 2019 | 12:39 Uhr
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MSC bringt digitalen Sprachassistenten

In der Kreuzfahrtbranche scheint sich derzeit alles um Superlative zu drehen. Royal Caribbean kündigt die längste Wasserrutsche auf See an, Pricess Cruises die größten Balkone und Regent Seven Sea Cruises mehr als 400 Qadratmeter große Suiten. Bei Virgin Voyages ist von den Kabinen über die Partys bis hin zum Reiseverlauf ohnehin alles revolutionär; aber das spielt in Deutschland zunächst keine Rolle, weil sich die Reederei auf die großen englischsprachigen Quellmärkte konzentrieren will.

Während sich diese Neuentwicklungen auf größer, höher, länger konzentrieren, präsentiert sich die jüngste Innovation von MSC optisch eher unauffällig. "Zoe" ist eine Art "Alexa" auf hoher See und soll Passagieren zunächst auf der "Bellissima", die Anfang März getauft wird, und anschließend auf sämtlichen weiteren Neubauten der Reederei zur Verfügung stehen.

Sieben Sprachen, 800 Fragen

"Zoe" soll Kreuzfahrtgästen als Sprachassistent die gängigsten Fragen beantworten. Wo ist der Pool? Wann gibt es Abendessen? Wann sind wir im nächsten Hafen? Die Dame wurde in Zusammenarbeit mit den Technologieunternehmen Harman und Samsung entwickelt und soll in der Entwicklung zwischen zehn und 20 Millionen Euro gekostet haben.

Die Sprachassistentin spricht sieben Sprachen. Ihr Name sei so gewählt worden, weil er so selten sei, dass es nicht oft zu Verwechslungen mit Kunden an Bord kommen dürfte, verrät MSC-CEO Gianni Onorato. Damit sie funktioniert, haben die Entwickler die 800 häufigsten Fragen identifiziert und die entsprechenden Antworten programmiert. Während des Trainings seien 2,2 Millionen Fragevarianten in Englisch, Deutsch, Französisch, Italienisch, Spanisch und brasilianischem Portugiesisch sowie in 30 verschiedenen Dialekten gestellt worden. Während des Einsatzes soll "Zoe" weiterhin lernen und so ihre Einsatzfähigkeit optimieren.

Kein Ersatz für persönlichen Service

Onorato ist überzeugt, dass die Reederei mit der virtuellen Helferin wesentlich zur Verbesserung der Kundenerfahrung beitragen könne. Obwohl ZOE als virtuelle persönliche Kreuzfahrtassistentin rund um die Uhr im Einsatz ist, solle sie den zwischenmenschlichen Kontakt von Crew und Gästen nicht ersetzen, versichert der MSC-Chef. Vielmehr werde sie "den Passagieren Flexibilität bieten, komfortabel direkt von der Kabine aus auf Informationen zuzugreifen".

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