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20. September 2018 | 14:37 Uhr
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Start-up Flyla lässt Studenten billig abheben

Student Fabian Höhne wollte letztes Jahr mit einem Last-Minute-Flugticket spontan und günstig verreisen. Doch am Schalter blieb er stehen, zu spät. Höhne recherchierte und fand zudem heraus, dass trotz seiner Erfahrung 20 Prozent aller Flugplätze leer bleiben. Die will er nun füllen, mit Studenten, so die Kurzfassung der Geschäftsidee des Reise-Start-ups Flyla aus München.

Zusammen mit dem Wirtschaftsinformatiker Frederic Lapatschek (22) gründete der 25-jährige Höhne das Buchungsportal Flyla. Höhne macht gerade seinen Master als Wirtschaftsingenieur mit Schwerpunkt Informatik und Finance an der TU München. Flyla ging im November 2017 online, im Februar 2018 folgte die offizielle Firmengründung. „Die Verzögerung ergab sich durch die Formalien um das bundeseigene Gründerstipendium Exist.“

Etihad und Eurowings machen mit

Flyla (sprich: Flaila) ist ein Fantasiewort. Dahinter steckt die Überlegung, „als Student einfach mal wegzufliegen und von günstigen Preisen zu profitieren.“ Nun sind Höhne und Lapatschek stolz, dass sie es geschafft haben: Die ersten Airline-Kunden (Etihad Airways und Eurowings ab 1. Oktober) sind an Bord, die eigene Buchungsplattform mit NDC-Standard ist fertig. Im Laufe des nächsten Monats sollen weitere internationale Fluggesellschaften auf der Plattform integriert werden, sagt Höhne.

Und so funktioniert das Geschäftsmodell: Flyla authentifiziert die User über einen Abgleich mit den Universitätsdatenbanken. Bei eingeschriebenen Studenten gibt es eine positive Rückmeldung. Die Matching-Algorithmen greifen dann auf verschiedene Datenpunkte zu: Studenten können zum einen mitteilen, wann sie wohin verreisen möchten. Zum anderen nutzt Flyla Informationen zu Klausurterminen, Semesterferien und weiteren, Studium spezifischen Informationen, um individuelle Angebote zu verschicken.

Algorithmus bringt Reisewunsch und freie Plätze zusammen

Höhne beschreibt es so: „Wenn ich weiß, wann ein Student verreisen kann und möchte, biete ich ihr oder ihm die günstigen Studententickets auf den noch freien Flugsitzen an.“ Eine Win-Win-Situation. Die Airline profitiert, weil sie nicht auf ihren Restplätzen sitzen bleibt. Und Flyla erhält eine einstellige Service-Gebühr.

Das System funktioniert so gut, dass das Start-up, das aktuell aus vier Mitarbeitern besteht, nun expandieren möchte und händeringend nach Entwicklern sucht. Als nächstes sollen exklusive Tipps von Studenten, die vor Ort leben, auf der Flyla-Seite erscheinen. „Mittelfristig sehen wir unsere Verdienstmöglichkeit gerade auch in Zusatzverkäufen wie dem Hostel vor Ort oder, wo junge Menschen ihre Surfbretter ausleihen…“, erklärt Höhne.

Andreas Förster

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