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7. August 2018 | 09:47 Uhr
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Start-up Viselio erledigt Visa-Anträge in sieben Minuten

Deutsche können visafrei in 177 von 194 Ländern reisen. Doch unter denen mit Visumpflicht sind einige beliebte Urlaubsländer. Für sie muss man rechtzeitig vor der Reise ein Visum beantragen. Das Ausfüllen kostet allerdings Nerven und Zeit. Denn oft ist der Papierkram kompliziert wie eine Steuererklärung und muss teils auf Englisch erledigt werden. Einfacher geht es, wenn man das Visum online bei einem Dienstleister beantragt. Das hat den Vorteil, dass der gesamte Antragsprozess durch eine ausgeklügelte Software nur noch sieben Minuten dauert – und nicht den halben Tag. Für diese Dienstleistung, vom Einholen des Visums bis zur Dokumentenbeschaffung, muss der Reisende eine Gebühr zahlen, die zu den üblichen Visakosten des Reiselandes hinzukommen. Das ist das Geschäftsmodell von Viselio, einem Schweizer Start-up, das seit Anfang des Jahres auch in Deutschland vertreten ist. Nach der Expansion nach Österreich deckt das Unternehmen nun den gesamten DACH-Raum ab. Zielgruppe des Dienstleisters sind Privatkunden, aber auch Reisebüros, OTAs und Logistikdienstleister, die den Service ihren Kunden anbieten sollen.

Mitverdienen beim Visa-Antrag

Unternehmen, die den praktischen Service ihren Kunden anbieten, entlasten damit die eigenen Angestellten und verdienen an jedem Visumantrag mit. Viselio bietet dazu unterschiedliche Partnerschaftsmodelle an. Für kleinere Reisebüros eignet sich am besten das Affiliate-Partner-Programm. Alle Visaprobleme werden damit outgesourct, die Integration ist kinderleicht und die Provision beträgt bis zu 25 Prozent. Für Reisebüros mit hohem Visa-Volumen bietet Viselio eine Lösung mit integriertem Dashboard an. Für OTAs und Plattformen mit sehr großem Visa-Volumen hat das Start-up eine API-Schnittstelle entwickelt, die den Datenaustausch und eine weitere Vereinfachung des Visa-Prozesses ermöglicht. Über seine API kann der Anbieter nämlich Buchungsdaten des Reisenden übernehmen und das Visumformular schon zu einem wesentlichen Teil vorab ausfüllen (z.B. Name, Adresse, Reise-Route, etc.). Viselio bietet den Vertriebspartnern zudem eine Auswahl an Tools an, die sich einfach in die jeweiligen Websites einbinden lassen.

Das Start-up nimmt Visa-Anträge für Reisende fast aller Nationalitäten an, die von Deutschland, Österreich oder der Schweiz aus verreisen wollen. Länder, die von der Visa-Software abgedeckt werden, sind im Moment Russland, China, Indien und Vietnam.

Erste Vertriebspartner gibt es bereits

Darüber wie viele Unternehmen in Deutschland bereits eine Partnerschaft eingegangen sind, wollte das Start-up keine Angaben machen. Eine Sprecherin teilte auf Anfrage lediglich mit, dass es bereits Reisebüros gebe, die mit Viselio kooperierten. Das Start-up hat nach eigenen Angaben Standorte in Bern, Belgrad, Berlin und Wien.

Viselio ist übrigens nicht der einzige Anbieter mit dieser Geschäftsidee, auch die „Deutsche Visum und Konsular Gesellschaft“ bietet den online Visa-Service bei etwa gleichen Konditionen an. Hinzu kommen diverse Visaagenturen, die auf analoge Bearbeitung der Anträge setzen.

THo

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