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2. Juli 2025 | 15:46 Uhr
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Air India reduziert Flotte nach Sicherheitschecks

Fast drei Wochen nach dem Absturz von Flug AI171 hat sich Air India in einem Schreiben an die Reisepartner gewandt. CCO Nipun Aggarwal berichtet über laufende Untersuchungen sowie umfassende Sicherheitsüberprüfungen der Boeing-787-Flotte. Die Airline hat den Langstreckenbetrieb bis Mitte Juli um 15 Prozent reduziert. Buchungen sollen flexibel umgebucht oder storniert werden können.

Air India Boeing 787

Nach dem Absturz einer Boeing 787 am 12. Juni wendet sich Air India nun an die Geschäftspartner

Nach dem tödlichen Absturz einer Boeing 787 am 12. Juni hat sich Air India an seine Vertriebspartner gewandt. In einem Schreiben äußert Chief Commercial Officer Nipun Aggarwal seine Anteilnahme am Schicksal der Opfer und deren Angehörigen. Gleichzeitig erläutert er die bisher bekannten Fakten und beschreibt die Maßnahmen, die die Airline seit dem Unfall ergriffen hat.

Sicherheitschecks und reduzierte Flotte

Aggarwal kündigt an, dass Air India im Zuge der Ermittlungen eng mit den zuständigen Behörden zusammenarbeite. „Wir verpflichten uns, Sie auf dem Laufenden zu halten, während wir diese schwierige Phase durchlaufen“, schreibt er. Der Unfallflug AI171 war von zwei erfahrenen Piloten durchgeführt worden. Das verunglückte Flugzeug und seine Triebwerke seien regelmäßig gewartet und geprüft worden.

Nach dem Vorfall ordnete die indische Luftfahrtbehörde DGCA umfassende Sicherheitsüberprüfungen aller 33 Boeing 787 der Fluggesellschaft an. Bislang wurden 26 Maschinen freigegeben, die übrigen befinden sich noch in Wartung. Die DGCA bestätigte laut Air India, dass Flugzeuge und Wartungsprozesse den geltenden Sicherheitsstandards entsprächen.

Als zusätzliche Vorsichtsmaßnahme hat Air India auch die Boeing-777-Flotte in die Inspektionen einbezogen. Um die betriebliche Stabilität sicherzustellen, wird die internationale Großraumflotte vom 21. Juni bis zum 15. Juli um etwa 15 Prozent reduziert.

Auswirkungen auf Langstreckenflüge

Die verlängerte Inspektionszeit, zusammen mit Luftraumbeschränkungen im Nahen Osten und operativen Einschränkungen an bestimmten Flughäfen, führen laut Aggarwal zu einer erhöhten Zahl an Annullierungen bei Langstreckenflügen. Betroffene Kunden könnten kostenlos und gebührenfrei auf alternative Flüge umbuchen oder den Flugpreis zurückerhalten.

Die Absturzursache bleibt auch drei Wochen nach dem Unglück weiterhin unklar. Wie erst jetzt bekannt wurde, war es nur 38 Stunden nach dem tödlichen Unglück zu einem weiteren Zwischenfall kurz nach dem Start gekommen. Die Crew von Flug AI187 vom 14. Juni von Delhi nach Wien bekam laut dem Luftfahrtportal Aerotelegraph unmittelbar nach dem Abheben mehrere Warnungen – darunter eine über einen Strömungsabriss sowie zwei sogenannte Don’t-sink-Anweisungen des Bodenannäherungssystems. Die Crew gewann die Kontrolle über die Boeing 777 zurück, nachdem die Maschine in kurzer Zeit rund 274 Meter an Höhe verloren hatte. Sie setzte den Flug nach Österreich fort.

Christian Schmicke

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