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23. August 2017 | 20:08 Uhr
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Airberlin-Zerschlagung lässt noch auf sich warten

Lufthansa muss mit ihren Plänen zur Übernahme der insolventen Airberlin und ihrer nicht in die Insolvenz gegangenen Tochter Niki wohl noch ein wenig warten. In seiner ersten Sitzung nach Anmeldung der Insolvenz beschloss der Gläubigerrat am Mittwoch, den Betrieb zunächst als Ganzes weiterzuführen. In den vergangenen Tagen war darüber spekuliert worden, dass Lufthansa nach einer schnellen Zerschlagung der Fluggesellschaft in einzelne Unternehmensteile einen großen Teil von Airberlin und die Tochter Niki komplett übernehmen könnte. Über den Kauf von Niki könnte am Mittwoch schon eine Vereinbarung getroffen werden, hieß es.

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Sachwalter Lucas Flöther, der vom Amtsgericht Charlottenburg nach dem Insolvenzantrag eingesetzt worden war, wurde laut Airberlin einstimmig in seinem Amt bestätigt. Der Generalbevollmächtigte Frank Kebekus kündigte an, die weiteren Verhandlungen mit Hochdruck zu führen. Das Ziel bleibe es, "zügig zu tragfähigen Abschlüssen zu kommen und so viele Arbeitsplätze wie möglich zu erhalten“ wird er zitiert.

"Interesse konkretisiert." Lufthansa teilte zum Verfahren mit: "Die Lufthansa Group hat ihr Interesse am Erwerb von Teilen der Airberlin Group mit einem Gesamtkonzept konkretisiert." In einem am Mittwoch vorgestellten "Termsheet" sei das Interesse an einer Übernahme von Teilen der Air Berlin Gruppe bekräftigt worden. Über die Details der Absichtserklärung sei Stillschweigen vereinbart worden, heißt es in der Erklärung.

Wie lange reicht das Geld? Die Verhandlungen stehen unter großem Zeitdruck, weil Airberlin nach der Pleite die verunsicherten Kunden weglaufen. Um den Betrieb noch eine Weile zu finanzieren, müssten aber trotz des Überbrückungskredits der Bundesregierung durch Airberlin Einnahmen generiert werden. Daher wird weithin spekuliert, dass es ohne eine für die Kunden erkennbare Lösung schon bald zu Flugausfällen kommen könnte.

Auf der anderen Seite müssen sich Airberlin und die Bundesregierung des Vorwurfs erwehren, eine Übernahme weiter Teile der Airline durch Lufthansa sei ein abgekartetes Spiel und von vornherein beschlossene Sache gewesen. Das hatten unter anderem Ryanair und der an einer Komplettübernahme interessierte Unternehmer Hans Rudolf Wöhrl den Verhandlungspartnern vorgeworfen und heftig kritisiert.

Christian Schmicke

 

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