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13. Dezember 2018 | 12:42 Uhr
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Airbnb will mit Städten kooperieren

"Wir wollen mit den Städten in einen Dialog treten, die Fakten klarstellen und dann gemeinsam überlegen, welches Modell effektiv ist und dabei Homesharing nicht einschränkt", sagt Nathan Blecharczyk, Mitgründer von Airbnb, im Interview mit dem "Handelsblatt". Das Portal war in den vergangenen Jahren immer wieder mit Städten in Konflikt geraten, weil diese es für zunehmende Wohnraumknappheit und steigende Mieten verantwortlich machen. Die lukrative Möglichkeit, Wohnungen an Touristen oder Geschäftsreisende zu vermieten, veranlasse zahlreiche Wohnungseigentümer, ihre Immobilie nicht mehr regulär zu vermieten, klagen die Kommunen.

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Urteil zwingt Airbnb zur Herausgabe von Vermieterdaten

Dass die Kooperation zwischen Airbnb und den Städten auf wackeligen Füßen steht, verdeutlicht ein Urteil des Bayerischen Verwaltungsgerichts München vom Donnerstag. Dieses verurteilte Airbnb nun, Daten zu Vermietern von vermittelten Wohnungen an die Landeshauptstadt München herauszugeben. Die irische Muttergesellschaft hatte gegen die Herausgabe der Daten geklagt und damit argumentiert, dass dies nach dem für sie geltenden irischen Recht nicht erforderlich sei.

Die Stadt München hatte zuvor mehrere Betreiber von Wohnungs-Plattformen im Internet aufgefordert, ihr bestimmte Daten zur Verfügung zu stellen, um unerlaubte Wohnungsangebote ausfindig zu machen. Zu diesen Daten gehört neben Namen und Adressen auch die Buchungsdauer der angebotenen Wohnung. Ohne Ausnahmegenehmigung darf in München eine private Wohnung nicht länger als acht Wochen innerhalb eines Kalenderjahres vollständig vermietet werden. Dadurch soll vermieden werden, dass zu viele Wohnungen dem angespannten Wohnungsmarkt entzogen werden. Nun muss Airbnb die von Blecharczyk angekündigte Kooperationsbereitschaft auf richterliche Anordnung unter Beweis stellen.

Ohnehin erwartet Blecharczyk nicht, dass sich die Probleme mit den Städten schnell lösen lassen. "Ehrlich gesagt glaube ich, dass es Jahre braucht, um zu zeigen, dass wir das Richtige getan haben und dass wir bei den Herausforderungen der Städte auf der richtigen Seite stehen“, sagte er dem "Handelsblatt". Ihm sei klar, dass es für die Sharing Economy Regeln geben müsse. Airbnb wolle "dabei mithelfen" und arbeite daher "gemeinsam mit den Städten". Aber damit das wirklich effektiv sei, brauche man eine "faktenbasierte und sachliche Diskussion".

Bis Juli soll Airbnb fit für die Börse sein

Unabhängig von den Konflikten befindet sich Airbnb hierzulande weiter auf Wachstumskurs. Allein in den letzten zwölf Monaten hätten 3,6 Millionen Menschen Airbnb genutzt, um nach Deutschland zu reisen, so Blecharczyk gegenüber dem "Handelsblatt". Umgekehrt seien sieben Millionen aus Deutschland heraus über Airbnb in die Welt gereist. Auch über 550 "Entdeckungen", also Auflüge und Events, lassen sich nach seinen Worten mittlerweile in Deutschland über Airbnb buchen. Seit dem Start des Bereichs im vergangenen Jahr seien 11.000 Buchungen zustande gekommen.

Im Juli nächsten Jahres solle das Unternehmen für die Börse fit sein, kündigt der Firmenchef an. Ein genaues Datum für den Börsengang habe man sich aber noch nicht gesetzt.

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