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7. März 2019 | 08:00 Uhr
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Alltours-Chef sieht sinkende Bedeutung der Reisebüros

Das Verhältnis von Buchungen über Reisebüros und Online-Buchungen habe zuletzt bei 70 zu 30 gelegen, erklärte Willi Verhuven auf der ITB. Doch derzeit wachse der Online-Vertrieb deutlich stärker als das Reisebürogeschäft. Der Alltours-Gründer rät stationären Büros, sich nicht auf einen Veranstalter zu konzentrieren, sondern auf die Wünsche der Kunden. Dies gelte ausdrücklich auch für die Alltours Reisecenter, sagt er.

Verhuven Willi

Alltours-Chef Willi Verhuven sieht den Anteil der Reisebüros im Vertriebsmix sinken

Konkrete Zahlen zur Verschiebung der Vertriebsanteile will Verhuven nicht nennen. Alltours selber bevorzuge den Online-Vertrieb, der ebensolche Kosten verursache wie der stationäre, keineswegs gegenüber den Reisebüros, erklärt er. Doch man wolle sich dem Trend zur Buchung über mobile Endgeräte und Online-Portale nicht verschließen. Wer die Akteure sind, die das Wachstum im Online-Verkauf von Alltours antreiben, dazu hält sich der Alltours-Chef bedeckt.

Was ihn dazu veranlasst, die Gewichtsverlagerung in den Umsätzen genau jetzt zu thematisieren, darüber lässt sich nur spekulieren. Verhuvens Appell an die Reisebüros, sich nicht zu stark auf einzelne Veranstalter zu konzentrieren, richtet sich jedenfalls gegen die Strategie der Konzerne, die bemüht sind, den Vertrieb stärker an sich zu binden und Konkurrenten nach Möglichkeit aus deren Sortiment zu verdrängen. Auch die eigene Franchisekette Reisecenter Alltours solle das verkaufen, was den Kundenbedürfnissen am besten entspreche, versichert Verhuven. Am Ende gehe es ausschließlich darum, dass die Büros profitabel arbeiteten.

Alltours hatte zuletzt den 2014 abgeschafften Mindestumsatz zur Erlangung einer Provision von zehn Prozent wieder eingeführt. Seither müssen Agenturen mindestens 30.000 Euro mit dem Veranstalter umsetzen, um auf diese Vergütungshöhe zu kommen. Auch die anderen Umsatzstaffeln hob der Veranstalter mit Sitz in Düsseldorf mit beginn des laufenden Geschäftsjahres an.

Das Geschäft läuft nach Angaben von Verhuven insgesamt gut. Zwar habe man den Januar knapp unterhalb des Vorjahreswerts abgeschlossen, berichtet er. Damit liege Alltours aber immer noch um 22 Prozent über den Umsätzen von 2017. Für das Gesamtjahr hält er an seiner Prognose fest, die von einem Umsatzwachstum von 5,6 Prozent und einer um 3,2 Prozent steigenden Gästezahl ausgeht.

Christian Schmicke   

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