ASR macht eigenen Vorschlag zur Kundengeldabsicherung
Der Mittelstandsverband fordert, dass alle Veranstalter, egal welcher Größenordnung, 20 Prozent ihres Jahresumsatzes absichern müssen und dass die Deckelung von bisher 110 auf 300 Millionen Euro pro Jahr angehoben wird. Zudem dürfe jeder Schadensfall maximal ein Viertel des Gesamtvolumens umfassen, höhere Risiken müssten Veranstalter separat absichern.
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ASR-Präsident Jochen Szech lobt die Vorschläge, die das Beratungsunternehmen Ernst & Young und der DRV eingereicht haben, zwar, weil sie die Forderung nach einer vollumfänglichen Absicherung aller Veranstalter erfüllten. Sie seien aber "viel zu verwaltungsaufwändig und wettbewerbsschädigend", indem sie die Kosten der Absicherung der Konzerne auf Verbraucher und Mittelstand abwälzten.
Das ASR-Modell dagegen passe "auf einen Bierdeckel", sei transparent und führe alle positiven Elemente der bisherigen Absicherung weiter. Nach Ansicht des ASR soll das aktuelle Insolvenzschutzkonzept grundsätzlich wie bisher fortgeführt werden, dabei aber die Deckelung von bisher 100 Millionen Euro pro Versicherer und Jahr angehoben werden. Bei "entsprechender Risikoverteilung" würden die Versicherer eine Anhebung auf 200 oder sogar bis zu 300 Millionen Euro mittragen, sagt der ASR-Präsident unter Verweis auf Gespräche mit der Versicherungs-wirtschaft.
Wenn 300 Millionen Euro pro Versicherer bereitstünden, dürfe der einzelne Schadensfall maximal 75 Millionen Euro ausmachen, so Szech. Dann könnte auch ein einzelner Versicherer mehrere Großschäden im Jahr stemmen. Veranstalter, bei denen die abzusichernden 20 Prozent des Jahresumsatzes über dieser Grenze lägen, also Anbieter mit einem Jahresumsatz von mehr als 375 Millionen Euro, müssten den darüber liegenden Umsatz separat absichern. Für diese Absicherung sei zum Beispiel das vom DRV vorgeschlagene Fonds-Modell oder ein Fonds auf Gegenseitigkeit geeignet.
Überlegungen, separate Modelle für die Rückzahlungen der Kundengelder und die Rückholung betroffener Urlauber aus den Zielgebieten zu schaffen oder von den Kunden zusätzliche Zahlungen zum Aufbau eines Fonds einzuziehen, hält der ASR-Chef für "unnötig aufwändig". Eine solche Regelung stelle zudem "eine Sozialisierung der Kosten dar", kritisiert Szech.