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16. Dezember 2018 | 10:53 Uhr
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Bahn einigt sich mit EVG

Die Mitarbeiter verlangen höhere Löhne, das Verkehrsunternehmen muss Milliarden in seine Infrastruktur investieren und der Bund als Gesellschafter will dringend Strukturreformen sehen. Immerhin: Mit der Verkehrsgewerkschaft EVG, deren Mitglieder am vergangenen Montag mit einem Warnstreik den Zugverkehr lahmlegten, hat sich der Staatskonzern nun geeinigt. Damit sind weitere Warnstreiks abgewendet.  Die Einigung sieht eine Lohnerhöhung von insgesamt 6,1 Prozent in zwei Stufen vor. Zum 1. Juli sollen die Löhne um 3,5 Prozent steigen, ein Jahr später noch einmal um 2,6 Prozent. Zudem erhalten die Beschäftigten im Februar eine Einmalzahlung von 1000 Euro. 

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Lokführergewerkschaft droht mit "streikähnlichen" Maßnahmen

Die Lokführergewerkschaft GDL hat die Tarifgespräche dagegen erneut für gescheitert erklärt. Gewerkschaftschef Claus Weselsky begründete dies am Freitag damit, dass die Bahn nicht bereit sei, einen bereits gefundenen Abschluss zu unterzeichnen. Deshalb habe die GDL nun entschieden, ihrerseits nachzulegen. "Wir verlangen vom Arbeitgeber nunmehr ein weitaus verbessertes Angebot", so der GDL-Chef, der zugleich Konsequenzen androhte. Zwar bleibe es dabei, dass in der Weihnachtszeit und bis zum Jahreswechsel nicht gestreikt werde. Die GDL werde aber die Kollegen darüber informieren, "dass dieser Arbeitgeber alles andere als zuverlässig ist". Es könne daher sein, dass die Lokführer, die hunderte von Überstunden angehäuft hätten, "von ihrem Recht Gebrauch machen, in Freizeit zu gehen". Die Auswirkungen dieser Maßnahmen könnten "einem Streik vergleichbar sein".

Regierung fordert Neuordnung der Führungsstruktur

Nun verstärkt auch noch die Bundesregierung den Druck. "Die Bahn braucht eine Neustrukturierung. Wir erwarten, dass der Vorstand der Bundesregierung bis März ein entsprechendes Konzept vorlegt", sagte Enak Ferlemann, Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, der "Welt am Sonntag". Erste Ergebnisse wolle man bereits bei einem Termin im Januar hören. Es gehe vor allem darum, die Führungsstrukturen zu straffen und die Unternehmensteile zu ordnen oder zu verschmelzen.

Der Staatssekretär kritisierte, dass die einzelnen Gesellschaften des Konzerns gegeneinander arbeiteten. Vorstände und Aufsichtsräte der Vorstände der einzelnen Konzernteile entschieden "aneinander vorbei und zum Teil auch gegen die Interessen der anderen DB-Gesellschaften“. Unter dem Dach der Holding sind derzeit mehrere Unternehmen gesammelt, zum Beispiel DB Regio, DB Fernverkehr und DB Cargo. Und Ferlemann legte nach. Die Managementebene unterhalb des Vorstands blockiere effiziente Führungsstrukturen, erklärte er. "Beschlüsse des Vorstands bleiben dort hängen und dringen nicht zu den Mitarbeitern durch, die sie umsetzen sollen. Und Kritik und Anregungen der Belegschaft schaffen es durch die Lehmschicht des mittleren Managements nicht bis an die Konzernspitze".

Halbe Milliarde für Berater

Zudem sieht sich der Bahnvorstand mit neuen Vorwürfen konfrontiert. Laut einem Bericht der „Bild am Sonntag“ zahlte sie von 2015 bis 2018 mehr als eine halbe Milliarde Euro für externe Berater. Allein in diesem Jahr sollen es über 150 Millionen Euro gewesen sein. Bahn-Chef Richard Lutz habe deshalb die Notbremse gezogen. Der Konzernvorstand habe für das kommende Jahr eine starke Reduzierung von Beratungskosten beschlossen, "die einen Budgetdeckel von 100 Millionen Euro" vorsehe, zitiert "Bild am Sonntag" einen Konzernsprecher.

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