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9. Oktober 2017 | 16:22 Uhr
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Bei Airberlin gehen die Lichter

Was der Betriebsrat bereits Ende vergangener Woche wusste, bestätigte nun die Geschäftsführung der Fluggesellschaft. "Ein eigenwirtschaftlicher Flugverkehr im eröffneten Insolvenzverfahren ist nach gegenwärtigem Erkenntnisstand spätestens ab dem 28. Oktober nicht mehr möglich", teilt das Unternehmen seinen Mitarbeitern am Montag in einem Schreiben mit. Im Klartext. Mit allen Flügen unter AB-Flugnummer ist Ende des Monats Schluss. Spätestens, wie Airberlin-Chef Thomas Winkelmann und der Generalbevollmächtigte Frank Kebekus ausdrücklich betonen. Insider rechnen damit, dass der Flugbetrieb schon deutlich früher eingestellt wird. Aus Branchenkreisen heißt es, Lufthansa habe sich mit den Leasinggebern bereits auf den Kauf eines großen Teils der Flotte abzüglich der Langstreckenmaschinen geeinigt. 14 Flugzeuge, die Tui im Wetlease für Airberlin betrieb, werden dem Konzern wohl wieder auf den Hof gestellt.

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Niki soll weiter fliegen. Nicht betroffen seien davon bis zu einer kartellrechtlichen Genehmigung der Übernahme von Unternehmensteilen Verbindungen, die mit Airberlin-Maschinen im Wetlease für Lufthansa-Fluggesellschaften durchgeführt werden, schreibt Airberlin den Mitarbeitern. Auch die Flüge von Niki und LGW seien nicht vom Aus für die Airberlin-Linienverbindungen betroffen.

Jobbörsen für Mitarbeiter. Über die Perspektiven der rund 8.000 Beschäftigten herrscht Unklarheit. Vom endgültigen Aus dürften deutlich mehr als die bislang ins Spiel gebrachten 1.400 Mitarbeiter betroffen sein. Airberlin veranstaltet für sie  am 10. und 13. Oktober am Firmensitz „Jobmessen“, bei denen sich Eurowings, BASF, Deutsche Bahn, Stadler Pankow GmbH, Toll Collect, Zalando, die Bundesagentur für Arbeit und weitere Unternehmen  als mögliche neue Arbeitgeber präsentieren sollen. Außerdem verweist die Airberlin-Führung auf „4.000 offene Stellen beim Land Berlin“.

Hohe Kosten für Kunden und Veranstalter. Für Kunden bedeutet die Entwicklung: Vor dem 15. August ausgestellte Tickets verfallen, ohne dass Kunden eine nennenswerte Chance auf Rückerstattung haben. Für danach ausgestellte Tickets verspricht Airberlin eine Erstattung der Kosten; allerdings ohne Aussagen darüber, wie lange sich dieser Prozess hinziehen könnte. Für Veranstalter bringt die endgültige Entscheidung nun Klarheit darüber, für wie viele Passagiere sie eine ersatzweise Beförderung einkaufen müssen.

Christian Schmicke

 

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