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5. November 2019 | 07:00 Uhr
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BTW-Chef setzt Klimaschutz auf die Agenda

"In Sachen Klimawandel besteht Handlungsbedarf, daran besteht kein Zweifel", sagte Michael Frenzel (Foto) auf dem Tourismusgipfel am Montag in Berlin. An die Branche appellierte er, nachhaltige Angebote "sichtbarer" zu machen und sie stärker in den Betriebsalltag einzubauen.

Frenzel Michael

Fordert Innovation statt zusätzlicher Auflagen: BTW-Chef Michael Frenzel

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Verzicht, Verbote und Verteuerung seien "allerdings ein Irrweg", verkündete der Präsident des touristischen Dachverbandes wenig überraschend. "Wir brauchen das klare politische Ziel, Klimaschutz und Freiheit unter einen Hut zu bringen – und damit auch die Reisefreiheit." Frenzel forderte von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft den "Mut, auf Innovation statt auf Verbote und Verteuerung zu setzen und in Forschung zu investieren".

Luftverkehr und Kreuzfahrt seien zwei Achillesfersen des Tourismus, so Frenzel. Sie bildeten "Angriffsflächen, die von Kritikern bewusst attackiert werden". Das Suchen und Finden nachhaltiger Lösungen spiele aber gerade dort bereits eine "große Rolle". Mit "Corsia" werde die Luftverkehrsbranche ab 2020 weltweit der erste und bislang einzige Industriesektor mit einem eigenen Klimaschutzinstrument sein. In der Kreuzfahrt werde der LNG-Antrieb zunehmend eingesetzt. Und für Flüge seien synthetische Treibstoffe "keine Zukunftsmusik mehr". Es habe lediglich noch nicht die Massenproduktion erreicht. "Das muss ein nächstes großes Ziel sein. Ein gemeinsames von Wirtschaft und Politik", erklärte der BTW-Chef.

Errungenschaften stärker hervorheben

Frenzel bezeichnete die "Demokratisierung des Reisens" als "eine der größten Errungenschaften der letzten Jahrzehnte". Er halte es für "absolut falsch, Reisen wieder zum Luxusgut für die Elite zu machen". Zudem sei Tourismus in vielen Ländern Haupteinnahmequelle und Hauptarbeitgeber. Jeder zehnte Arbeitsplatz weltweit hänge daran.

Nachhaltigkeit sei zudem mehr als CO2 einsparen, so Frenzel: "Die Welt besser zu machen, bedeutet auch, CO2 zu reduzieren - aber eben nicht nur". Menschen bräuchten Arbeit und Zugang zu Bildung. Tourismus trage genau dazu bei. "Tourismus aus Klimaschutzgründen grundlegend in Frage zu stellen, wäre deshalb fatal", folgerte Frenzel.

"Wir müssen nachhaltige Angebote sichtbarer machen, damit die Kunden sie auch finden", erklärte der frühere TUI-Chef. "In den Reisebüros, auf den Buchungsplattformen, in Marketingmaßnahmen." Dafür sei weniger Innovation erforderlich, als vielmehr Bereitschaft. "Wir sollten nachhaltige Produkte stärker in unseren Betriebsalltag einbauen. Mit Startups zusammenarbeiten, die manches schneller in den Markt bringen können. Kompensationsangebote müssen ebenfalls sichtbarer werden. Wir sollten mehr mit unseren Kunden kommunizieren, mehr über ihre Wünsche erfahren, mehr darüber welche Form der Nachhaltigkeit ihnen etwas wert ist", appellierte Frenzel an die rund 450 Teilnehmer des Gipfels.

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