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21. März 2024 | 15:08 Uhr
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BTW fordert politische Konsequenzen aus "Streikmarathon"

Bei einem vom BTW organisierten Treffen mit Touristikern und Tourismuskoordinator Dieter Janecek haben Branchenvertreter eine Bilanz der Schäden gezogen, die diversen Streiks im Bahn- und Luftverkehr entstanden sind. Der BTW fordert, "dringend politische Konsequenzen aus dem jüngsten Streikmarathon anzudenken".

BTW Treffen

Karina Kaestner (DB Fernverkehr AG), Dirk Inger (DRV), Sven Liebert (BTW), Dieter Janecek (BMWK), Deborah Rothe (ITB Berlin), Jan Körner (Lufthansa Group), Jörn Holtmeier (AUMA), Simon Bull (BTW), Ralph Beisel (ADV)

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Die Akteure, die auf Initiative des Bundesverbands der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) zusammenkamen, versuchten, die Effekte der Streiks in Bahn und Luftfahrt für ihre Unternehmen anhand von Zahlen zu beschreiben. So erklärte Deborah Rothe, Chefin der ITB Berlin, am dritten Tag der Messe seien angesichts der Streiks 20 Prozent weniger Gäste zu verzeichnen gewesen. Zahlreiche internationale Geschäftstermine seien ausgefallen. Oliver Bonke, CEO der H World International und Managing Direktor von Steigenberger, sagte, dass ein Streiktag eines Verkehrsträgers für sein Unternehmen rund 190.000 Euro an Kosten verursache. Der Schaden der vergangenen Streiks belaufe sich auf drei bis 3,5 Millionen Euro.

Jan Körner, Leiter der Repräsentanz der Lufthansa in Berlin, erklärte, laut Zahlen des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) verzeichneten die deutschen Fluggesellschaften und Flughäfen in den Jahren 2019 sowie 2022 bis heute insgesamt Einnahmeausfälle von über 395 Millionen Euro aufgrund der Streikaktivitäten im Luftverkehr. Dirk Inger, derzeit noch Hauptgeschäftsführer des DRV, hob die hohen Umbuchungskosten bei beispielsweise Reisebüros und Reiseveranstaltern hervor. Allein ein einziger Reiseveranstalter habe über 50.000 An- und Abreisen mit zusätzlichen Mehrkosten umbuchen müssen, schilderte er.

Hohe Kosten und Mehraufwand

BTW-Präsident Sören Hartmann erklärte dazu: "Immer neue Ausstände der Lokführer, der Luftsicherheitskräfte und des Bodenpersonals an den Flughäfen sowie von Flugbegleitern gehen gefühlt nahtlos ineinander über und überlappen sich zum Teil. Die in der Summe schier endlosen Streiks in Luft- und Bahnverkehr ziehen einen immateriellen und finanziellen Schaden in Millionenhöhe nach sich. Das trifft einen Großteil unserer Betriebe, unzählige unserer Gäste und den Standort Deutschland gleichermaßen. Tourismus ist immer ein Paket unterschiedlichster Leistungen: Stehen Bahn und Flieger still, leiden auch Hotels und Restaurants, Freizeitparks und Messewirtschaft, Events und Museen. Zudem bedeuten Streiks unbezahlten Mehraufwand und Einbußen durch Umbuchungen und Stornierungen zum Beispiel bei Reiseveranstaltern und in Reisebüros."

Begrenzung der Auswirkungen

Das Streikrecht sei "ein hohes Gut"; dennoch seien "dringend politische Konsequenzen aus dem jüngsten Streikmarathon anzudenken", so der BTW in einer Mitteilung. So müssten Streiks im Bereich der kritischen Infrastruktur auf ein Mindestmaß begrenzt und beispielsweise verpflichtende Schlichtungsversuche vorgeschaltet werden. Doppelstreiks verschiedener Mobilitätsanbieter, wie sie zur ITB stattfanden, müssten verhindert werden, um den Kunden alternative An- und Abreiseformen zu ermöglichen, so der Verband.

Zudem sollten möglichst frühzeitige Ankündigungsfristen im Mobilitätssektor die Regel werden – auch um ein Grundangebot an Mobilität aufrechtzuerhalten. Grundsätzlich dürfe die ausgeprägte Tarifkultur nicht durch inflationäre Streiks als letztes Mittel ins Wanken gebracht werden. Die Politik sei gefordert, „an dieser Stelle konsequente Entscheidungen zu treffen, um ganze Wertschöpfungsketten wie den Tourismus zu sichern“, so der BTW. Ansonsten drohe "ein langfristiger Schaden für den Tourismus- und Wirtschaftsstandort Deutschland, der auch die notwendige und gewünschte nachhaltige Transformation gefährdet".

 Christian Schmicke

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