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19. Februar 2020 | 14:08 Uhr
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Carsharing-Anbieter überfluten Städte mit Autos

In Deutschlands größeren Städten ist die Zahl der bereitgestellten Autos um fast die Hälfte gestiegen. Das liegt vor allem am Markteintritt neuer Anbieter. Die Zahl der Kunden scheint allerdings gleichgeblieben zu sein. Verlässliche Zahlen zur Entwicklung der Nachfrage hat der Bundesverband Carsharing aber nicht.

Cambio Carsharing Foto Bundesverband Carsharing.jpg

Das Carsharing-Flotte wächst offenbar deutlich stärker als die Nachfrage

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Rund 25.000 Autos warten in deutschen Städten auf Kurzzeitmieter. Dabei unterschiedet die Carsharing-Branche zwischen Free-floating und stationsbasiert. Free-floating bedeutet, das Auto steht dort, wo es der letzte Kunde abgestellt hat und es wird mit dem Handy geortet. Stationsbasiert meint, der Wagen wird an einer Station in der Nähe abgeholt und dorthin zurückgebracht.

Besonders im Marktsegment Free-floating ist die Flotte im vergangenen Jahr stark gewachsen. Mit jetzt 13.400 Autos fast 50 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Der Bundesverband Carsharing erklärt den massiven Anstieg vor allem mit dem Markteintritt von We Share, hinter dem VW steht, und Sixt Share. Die Zahl der Städte mit Free-floating-Angebot ist mit 17 jedoch gleichgeblieben.

Doch nicht nur die massive Ausweitung der Kapazität in den Großstädten heizt den Wettbewerb an. Offenbar wächst die Nachfrage nicht mit. Aussagekräftige Zahlen liefert der Bundesverband Carsharing dazu allerdings keine. Weder werden Umsätze noch die Zahl der Vermietungen genannt.

Auch die Zahl der Free-floating-Kunden lässt sich nicht vergleichen. Sie ist laut Verbandsstatistik um zehn Prozent rückläufig, was allerding mehrere Deutungen zulässt. Der Verband erklärt den Rückgang mit dem Zusammenschluss von Car2go und Drive Now zu Share Now. Denn in der neuen Statistik seien nur die Kunden erfasst, die sich zum 1. Januar beim neuen Anbieter registriert hätten. Aktuell seien 1,6 Millionen Kunden bei den Free-floating-Anbietern registriert.

Das Geschäft der stationsbasierten Anbieter scheint dagegen kontinuierlich zu wachsen. Die Zahl der Kunden stieg von 650.000 auf 710.000. Die Flotte wuchs um 1.000 Autos auf 12.000, die sich auf über 800 Orte verteilen. Aber auch hier gibt es keine Zahlen über die Vermietungen.