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19. September 2018 | 12:54 Uhr
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"Das Amazon der Touristik ist

Davon ist Markus Heller, Chef der Unternehmensberatung Dr. Fried & Partner, überzeugt. Auf der Basis einer Studie zu Strukturveränderungen im deutschen Reisemarkt stellte er auf dem FVW-Kongress der fest, Booking decke mit eigenen Portalen und dem Zukauf von Metasearchern bereits viele Bereiche der Touristik ab. Mit dem Kauf des Gastro-Reservierungsportals Opentable mische der Konzern nun auch bei "schnelldrehenden“ Produkten mit. In diesem Sektor, der sich gegenüber Hotelreservierungen und Reisen durch die erheblich häufigere Nutzung auszeichnen, sei Booking bislang noch nicht vertreten gewesen. Im Zuge der Ausbreitung in sämtliche Bereiche der Branche und ausgestattet mit einem riesigen Stamm an Kundendaten nähere sich Booking dem Vorbild Amazon, an dem sich viele touristische Sektoren orientieren wollten, immer stärker an.

Auch der Suchmaschinen-Gigant Google werde die Wertschöpfung in der Touristik entscheidend verändern, glaubt Heller. Das Unternehmen steuere den Kundenzugang, indem es selbst als Schaufenster für die Produkte der Reiseindustrie fungiere. Dass Google & Co. aktiv in die Touristik einsteigen werden, davon geht auch Amir Amidi, Touristikchef des Technologie-Beratungsunternehmens Plug and Play Tech Center aus dem Silicon Valley, aus. Bislang hätten Google und Amazon ihre bisherigen Geschäftsbereiche als lukrativer empfunden als den Verkauf touristischer Dienstleistungen, erklärt er. Doch um weiter wachsen zu können, müssten sie ihre Aktivitäten in neue Geschäftsfelder ausdehnen. Deshalb sei es wahrscheinlich, dass sich die Technologie-Giganten, allen voran Google, künftig auch direkt im Reisegeschäft engagierten.

Die Studie zu den Strukturveränderungen im deutschen Reisemarkt kann auf der Website von kostenlos heruntergeladen werden.

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