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8. Juni 2018 | 12:03 Uhr
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Der Kampf von Luftfahrt ohne Grenzen gegen Hunger und Elend

Weil sie nichts zu essen hatten, gaben die Mütter ihren Kindern gekochtes Gras. Als das alle war, aßen sie einen Brei aus kleingeschnittener Pappe. Hauptsache das Hungergefühl ging endlich weg. Ihre Heimatstadt Mosul ist ein Trümmerhaufen. Wer dem grausamen Terror des IS entkam, flüchtete in eines der Lager im Nordirak. Fast eine Million Menschen harrten dort aus, doch Nahrung für die Kinder von Mosul gab es nicht. Die kam schließlich aus Deutschland mit dem Flugzeug über Erbil, mehrere hundert Euro-Paletten Gläschen, Pulver und Wasser für die Kleinsten.

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Es sind solche Geschichten, die Frank Franke und Marie-Luise Thüne mit ihrer Hilfsorganisation Luftfahrt ohne Grenzen antreiben. Der Journalist und die Schauspielerin haben den Verein von 15 Jahren gegründet. Franke war Redaktionsleiter beim Hessischen Rundfunk und berichtete viele Jahre über Reisethemen. Thüne kam ebenfalls in der Welt herum. Mit Luftfahrt ohne Grenzen wollen beide ihre beruflichen Kontakte nutzen, um menschliches Leid zu lindern.

Luftfahrt ohne Grenzen engagiert sich weltweit bei Krieg und Katastrophen. Nach dem schweren Erdbeben in Nepal, schickte Luftfahrt ohne Grenzen Zelte, Decken und andere Hilfsgüter in den Himalaya. In Rumänien versorgte der Verein mangelernährte und behinderte Kinder in Timisoara und Sibiu mit dem Nötigsten. Zehn Sattelzüge mit Hilfsgütern starteten nach schweren Überschwemmungen auf dem Balkan. Auf Haiti half Franke, die Cholera einzudämmen. Im Laufe der Jahre verteilte Luftfahrt ohne Grenzen Hilfsgüter für 100 Millionen Euro verteilt.

Manche Länder kassieren Zoll für Hilfsgüter

Doch oft bremst Bürokratie schnelle Hilfe. Bis für einen Türkei-Konvoi zur syrischen Grenzen sämtliche Genehmigungen aller Länder auf der Route vorlagen, brauchte es 800 DIN-A4-Seiten Papier. Selbst die hilfsbedürftigen Länder erschweren mitunter Lieferungen von Hilfsgütern.

Eine ganze Reihe von Staaten verlangen tatsächlich Zoll für die Einfuhr der dringend benötigten Spenden. Nepal etwa hält die Hand auf für Hilfsgüter. Auch Bangladesch berechnet Zoll für die Unterstützung an die vertrieben Rohingya aus dem Nachbarland Myanmar. Der Libanon will ebenfalls Zoll kassieren für Waren, die in den Flüchtlingslagern an der syrischen Grenze verteilt werden sollen.

Helfen mit Unterstützung der Reisebranche

Billig ist Helfen ebenfalls nicht. Denn meistens muss Luftfahrt ohne Grenzen Hilfsgüter und Transport bezahlen – wenn auch oft zu Sonderkonditionen. Nur wenige Unterstützer wie die Condor, füllen Flugzeuge mit Hilfsgütern kostenlos auf, wenn Platz ist. Deshalb ist Luftfahrt ohne Grenzen auf Geldspenden angewiesen. Größter Finanzier des Vereins ist die Conrad Hilton Foundation, zu der Frank Franke einen engen Draht hat. Auch Airbus engagiert sich und Fraport.

„Leider nimmt die Bereitschaft zu spenden in Deutschland ab“, bedauert Franke, und die Unterstützung durch die Tourismusindustrie könnte breiter sein. „Touristiker schauen viel zu oft weg“, sagt Franke. In vielen Urlaubsländern lägen Ferienglück und Lagerelend nicht weit voneinander entfernt. „Hier könnten die Veranstalter mehr tun und ihren Kunden nicht nur die schönen Seiten zeigen.“ Das gelte etwa für die Karibik, Myanmar, aber aktuell vor allem in Griechenland, wo es in den Flüchtlingslagern teils unhaltbare Zustände gebe.

Kontakt: Luftfahrt ohne Grenzen e. V., Cargo City Süd - Gebäude 501c, 60549 Frankfurt am Main Flughafen, Telefon (069) 69023256, Mail: info@luftfahrtohnegrenzen.de, Web: www.luftfahrtohnegrenzen.eu.

Thomas Hartung

Die komplette Geschichte über Luftfahrt ohne Grenzen lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des Reise vor9 Magazins. Wussten Sie schon, dass jedes Reisebüro ein Abonnement kostenlos erhält? Wenn Ihre Agentur noch nicht im Verteiler ist, einfach eine E-Mail an: info@gloobi.de

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