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14. September 2017 | 18:52 Uhr
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Entscheidung zu Airberlin-Aufspaltung wird vertagt

Wieder mal überschlagen sich die Meldungen und Spekulationen zur Zukunft von Airberlin, beziehungsweise dem, was davon übrig bleiben könnte. Spruchreif ist offenbar, dass zumindest die Verkündung der Entscheidung darüber, wer welche Teile der insolventen Fluggesellschaft erhält, auf den Tag nach der Bundestagswahl, Montag, den 25. September, verschoben wird. "Der Plan ist, am 25. September die endgültigen Entscheidungen zu treffen", erklärte ein Konzernsprecher am Donnerstag. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters tagt an diesem Termin auch der Aufsichtsrat des Unternehmens. Die "Süddeutsche Zeitung" schreibt unter Berufung auf Branchenkreise, die Vorverhandlungen verliefen extrem schwierig und würden dadurch erschwert, dass Bieter weiteren Kapitalbedarf bei Air Berlin in der Übergangsphase erwarten.

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Spiel mit Summen. Unterdessen geistern immer wieder neue Bieter und Angaben zur Höhe von Geboten durch die Medienlandschaft. Nachdem gestern der chinesische Investor Jonathan Pang seinen Hut in den Ring warf und Niki-Gründer Niki Lauda erklärte, er werde gemeinsam mit der Thomas-Cook-Airline Condor für Airberlin bieten, konkretisierte heute der frühere EnBW-Chef Utz Claasen sein Angebot. Er werde 100 Millionen Euro zahlen und weitere 600 Millionen Euro für die Liquidität der Fluggesellschaft zur Verfügung stellen, berichtet das "Handelsblatt“. Lauda hatte gegenüber österreichischen Medien erklärt, er und Condor wollten für die Übernahme von 38 Flugzeugen und Streckenrechten "um die 100 Millionen Euro“ bieten. Der Unternehmer Hans Rudolf Wöhrl hatte die Summe von einer halben Milliarde Euro ins Spiel gebracht, für den chinesischen Investor Pang wird ohne Bestätigung ein Gebot von einer Milliarde Euro kolportiert.

Reicht der Überbrückungskredit? Zugleich mehren sich Vermutungen, nach denen der Überbrückungskredit der Bundesregierung nicht reicht, um Airberlin bis zum Abschluss des Übergangsverfahrens in der Luft zu halten. Das dürfte die Verhandlungen nicht leichter machen, schließlich gehen Schätzungen für Airberlin von aktuellen Verlusten von drei bis vier Millionen Euro pro Tag aus. Außerdem ist unklar, wofür die Interessenten eigentlich zahlen wollen. Seit Mitte vergangenen Jahres besitzt Airberlin kein einziges Flugzeug mehr. Also geht es um die eigentlich nicht verkäuflichen Slots. Doch auch deren Gesamtwert ist kaum ermittelbar, zumal die Aufgabe vieler Langstreckenverbindungen Ende September die Frage aufwirft, ob diese Streckenrechte überhaupt noch in die Verhandlungsmasse einfließen.

Schlüsselfaktor Personalkosten. Ein weiteres Hindernis für die Verhandlungen stellt die Tatsache dar, dass wohl keiner der potenziellen Investoren das Airberlin-Personal zu dessen aktuellen Vertragsbedingungen übernehmen will. Insofern sind die Vermutungen der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit, dass ein Betriebsübergang für die Angestellten nicht geplant ist, vermutlich richtig. Den Piloten sei am 11. September mitgeteilt worden, "dass das Airberlin-Management zwar mit potenziellen Partnern über Flugzeuge und Streckenrechte verhandeln wird, aber eine tarifliche Lösung zur Weiterbeschäftigung für die Mitarbeiter derzeit nicht angedacht sei“, erklärt die Gewerkschaft.

Christian Schmicke

 

 

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