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8. Juni 2017 | 12:53 Uhr
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Etihad lässt Deal mit Tui platzen

Aus dem ursprünglich vereinbarten gemeinsamen Ferienflieger von Tui und Etihad Airways wird nichts. Etihad wolle die österreichische Fluggesellschaft Niki nicht mehr wie vereinbart von Airberlin loslösen und mit der TUI-Tochter Tuifly verschmelzen, heißt es aus der Tui-Zentrale in Hannover. Der Airberlin-Gesellschafter strebt offenbar eine Gesamtlösung für Airberlin und deren Tochter Niki an, die das Ferienfluggeschäft der hoch verschuldeten Beteiligung übernommen hat.

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Wie diese Lösung aussehen soll, dazu hüllen sich die Beteiligten in Schweigen. Airberlin-Chef Thomas Winkelmann hatte in den vergangenen Tagen erklärt, dass seine Airline weiterhin dringend einen Partner sucht und dabei erneut seinen früheren Arbeitgeber Lufthansa ins Spiel gebracht. Deren Chef Carsten Spohr wiederum hatte sich in den vergangenen Wochen wiederholt an Airberlin interessiert gezeigt - allerdings nur, wenn Etihad zunächst die Schulden von Airberlin begleiche und wenn die diesbezüglichen kartellrechtlichen Fragen geklärt seien.

Auch was die jüngste Wende im Partnerschaftsgeschacher für Tuifly bedeutet, ist noch nicht klar. Sebastian Ebel, Mitglied des Tui-Vorstandes für Deutschland, Österreich, die Schweiz und Polen, erklärt dazu: "Strategisch macht eine starke europäische Touristik-Airline weiter sehr viel Sinn. Denn der Luftverkehr in Deutschland ist durch Überkapazitäten geprägt. Niki steht aber nicht mehr für ein Joint Venture zur Verfügung. Wir werden die Neupositionierung der deutschen TUI fly weiter vorantreiben, um für die Airline und ihre Mitarbeiter eine langfristige Perspektive zu entwickeln." Offenbar traf der Schritt von Etihad Tui nicht völlig unvorbereitet. Konzernchef Friedrich Joussen hatte gegenüber den Medien in letzter Zeit wiederholt offen gelassen, ob und wann unter den Vertrag tatsächlich die Unterschriften gesetzt werden könnten.

TUI sei "weiterhin bereit, zur Stabilisierung des deutschen Luftverkehrsmarktes beizutragen" und bleibe "offen für eine Partnerschaft oder die Gründung von Gemeinschaftsunternehmen, wenn dies dem strategischen Ziel diene, diesen Markt neu zu gestalten", erklärt Ebel nun. Für die Flügpläne der beteiligten Airlines habe der geplatzte Deal keine unmittelbaren Konsequenzen, betonen sowohl Airberlin als auch Tui.

Christian Schmicke

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