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17. Oktober 2022 | 15:42 Uhr
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Eurowings bleibt im Tarifstreit hart

Das Management der Lufthansa-Tochter will den Piloten laut Finanzchef Kai Duve (Foto) trotz des aktuellen Streiks vorerst kein neues Angebot vorlegen. Unterdessen richtet sich Eurowings darauf ein, dass auch am Dienstag und Mittwoch nur gut die Hälfte der geplanten Flüge stattfindet. Mutter Lufthansa peilt unterdessen einen Milliardengewinn an.

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Kai Duve fordert von den Piloten die Rückkehr an den Verhandlungstisch

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Eurowings-Finanzchef Kai Duve, erklärte, die Airline sei mit ihrem jüngsten Angebot an die Grenze des wirtschaftlich Machbaren gegangen. Der Streik koste das Unternehmen jeden Tag einen zweistelligen Millionenbetrag – dies gefährde Arbeitsplätze. Duve forderte die Gewerkschaft auf, zu Verhandlungen zurückzukehren: "Wir müssen jetzt sprechen, bis dahin wird es kein neues Angebot geben", zitiert ihn die Nachrichtenagentur DPA. Damit deutet nichts auf ein vorzeitiges Ende des Pilotenstreiks hin, aufgrund dessen bis Mittwoch knapp die Hälfte der geplanten Eurowings-Flüge ausfällt.

Nicht nur das; die Eurowings-Chefetage geht noch weiter: Sie rückt vom eigenen Angebot ab, wenn die Gewerkschaft ihren Streik nicht umgehend beendet. Das geht aus einem Schreiben der Geschäftsleitung an die Belegschaft hervor, über das das Handelsblatt berichtet. Danach wurde der Gewerkschaft ein Ultimatum bis Montag, 21:30 Uhr, gesetzt. Sollte diese nicht reagieren, sei klar, dass "auch unser Angebot bei weiterer Belastung der wirtschaftlichen Tragfähigkeit so nicht aufrechterhalten werden kann", heißt es dem Schreiben. Die Folge wäre ein Schrumpfen des Flugbetriebs zulasten des Personals der Eurowings Deutschland.

Drohung mit der Schrumpfkur

Eurowings Deutschland würde dann schrumpfen, zugunsten etwa des zweiten Flugbetriebs, der Eurowings Europe mit Sitz in Malta. "Wenn wir morgen früh aufwachen und unser Unternehmen einfach weiter so bestreiken lassen, bringt die VC nicht nur die Perspektiven des Flugbetriebs EW Deutschland, sondern zunehmend der gesamten Eurowings in Gefahr", zitiert das Handelsblatt aus dem Brief.

In der Tarifauseinandersetzung will die Gewerkschaft Cockpit die Arbeitsbelastung der Piloten deutlich reduzieren. So fordert sie 14 zusätzliche freie Tage im Jahr. Eurowings bietet zehn. Außerdem will die Pilotengewerkschaft fünf Stunden weniger Arbeitszeit pro Woche erstreiten. Das Eurowings-Management hat laut Duve drei angeboten. Es geht nach Firmenangaben um die maximale und nur in Ausnahmefällen abverlangte Wochenarbeitszeit, etwa während der Sommerferien. Derzeit sind das 55 Stunden.

Konzernmutter peilt Milliardengewinn an

Vom Chef der Konzernmutter Lufthansa erhielt die Eurowings-Führung Rückendeckung. Carsten Spohr sagte der DPA, es würde die Zukunft Eurowings gefährden, wenn die Geschäftsführung auf die Forderungen von Cockpit einginge. Die Lufthansa-Gruppe biete bereits "die besten Bedingungen für Mitarbeiter in Europa".

Der Konzern nimmt unterdessen nach eigenem Bekunden Kurs auf einen Milliardengewinn. Nach zwei Jahren mit existenzbedrohenden Verlusten rechnet die Airline mit einem bereinigten Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) von mehr als einer Milliarde Euro, wie sie am Montagabend mitteilte. Nach neun Monaten ist sie dem Ziel mit rund 900 Millionen Euro schon nahe gekommen. Bisher hatte Lufthansa gut 500 Millionen Euro prognostiziert. Gründe für den gewachsenen Optimismus seien die Entwicklung im dritten Quartal, die stark wachsenden Buchungen für die nächsten Monate und ein absehbares Rekordergebnis der Frachtflugsparte Lufthansa Cargo.

Christian Schmicke

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