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9. Januar 2018 | 16:36 Uhr
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Fake-Krankheiten: Jeder fünfte Brite wurde

Nach Erkenntnissen des britischen Reiseverbandes Abta haben professionelle Schadenersatzeintreiber rund 9,5 Millionen britische Bürger kontaktiert, um ihnen vorzuschlagen, wegen vermeintlicher Erkrankungen aufgrund verdorbener Lebensmittel im Urlaubshotel Schadenersatzansprüche gegen Hoteliers und Veranstalter geltend zu machen. Laut dem Reiseverband, dessen Erkenntnisse auf Zahlen der Umfrageplattform Yougov basieren, wurden die Leute am häufigsten telefonisch kontaktiert. Mit jeweils rund halb so vielen Bürgern traten die Anstifter schriftlich oder per Mail in Kontakt. Einige Bürger seien auch über Social Media und persönlich am Flughafen oder am Urlaubsort angesprochen worden.

70 Prozent der befragten Briten gaben an, dass sie nicht gewusst hätten, dass Schadenersatzforderungen aufgrund vorgetäuschter Krankheit strafbar seien. Tatsächlich drohen den Betrügern Haftstrafen von bis zu drei Jahren, wenn ihnen Betrug nachgewiesen kann. Auf den Druck der spanischen Hotellerie und der britischen Veranstalter hin gehen britische Gerichte solchen Fällen mittlerweile verstärkt nach. Im Oktober wurde ein Paar wegen Betrugs zu Haftstrafen von neun bzw. 15 Monaten verurteilt.

Von den betrügerischen Versuchen britischer Urlauber, Schadenersatz zu erstreiten, war in jüngster Vergangenheit vor allem die spansiche Tourismuswirtschaftschaft betroffen. Spanische Hoteliers hatten bereits damit gedroht, britische Veranstalter künftig außen vor zu lassen oder die Preise für Besucher aus dem Königreich deutlich zu erhöhen.

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