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23. Januar 2018 | 07:17 Uhr
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Firmengründer Lauda holt sich Niki zurück

Die insolvente Airberlin-Tochter soll nach einer Entscheidung des österreichischen Gläubigerausschusses an Firmengründer Niki Lauda und seine Lauda Motion GmbH verkauft werden. Das habe der Ausschuss einstimmig beschlossen, teilten der deutsche Insolvenzverwalter Lucas Flöther und die österreichische Masseverwalterin Ulla Reisch mit. "Es wird von einer kurzfristigen insolvenzrechtlichen Genehmigung der Transaktion in Österreich und in Deutschland ausgegangen", erklärten sie in einer gemeinsamen Mitteilung. Der Ausschuss hatte zuvor rund 15 Stunden lang beraten. Damit ist der ursprünglich geplante Verkauf an die Muttergesellschaft von British Airways und Iberia, IAG, hinfällig.

Details zum Verkauf nannten die Insolvenzverwalter nicht. IAG hatte für Niki 20 Millionen Euro und weitere 16,5 Millionen Euro zur Aufrechterhaltung des Betriebes geboten. Nach einer Klage des Fluggastportals Fairplane hatte das Berliner Landgericht Berlin sich in dieser Angelegenheit für nicht zuständig erklärt. In Österreich wurde daraufhin ein zweites Insolvenzverfahren durch das Landgericht Korneuburg eröffnet. Auf diesem Weg konnten die zuvor abgelehnten Bieter aus dem Verfahren in Deutschland ein erneutes Angebot unterbreiten.

Der ehemalige Formel-1-Rennfahrer Lauda hatte Niki 2003 gegründet und 2011 an Airberlin verkauft. Zuletzt hatte er erklärt, er wolle das erneute Angebot zusammen mit Thomas Cook abgeben. Anschließend hatte er sich in einem offenen Brief an die Mitarbeiter von Niki gewandt und ihnen den Erhalt ihrer Arbeitsplätze zugesichert. Er wolle nicht nur den Flugbetrieb, sondern auch die Verwaltung und die Technik übernehmen, schrieb Lauda. Die Flugzeuge für einen Neustart seien durch Verhandlungen mit Lufthansa, die im Dezember von ihren Kaufplänen zurückgetreten war, "bereits gesichert". Thomas Cook und Condor sind an dem Deal nicht direkt beteiligt. Aus dem Konzern heißt es, dass man wahrscheinlich Sitzplatzkapazität kaufen werde, was zuvor im übrigen auch schon bei Airberlin und Nilki der Fall war. Außerdem habe Laudas Unternehmen Lauda Motion operative Unterstützung im Service angefragt, um die gegroundete Airline schnell wieder in die Luft zu bringen. Der Neustart ist laut Lauda Ende März geplant. Er soll unter der Marke Lauda Motion erfolgen.

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