Forum anders reisen macht Kompensation zur Pflicht
Weil Freiwilligkeit und der Aufruf an die Kunden nicht ausreichen, verpflichten sich die Veranstalter im Forum anders reisen, Flugreisen künftig vollständig zu kompensieren. Der Verein für nachhaltigen Tourismus hat zudem einen neuen Vorstand und beschlossen, dass auch Start-ups und Destinationen Mitglieder werden können.
Bislang legen die Reiseveranstalter ihren Kunden nahe, die entstehenden Treibhausgase ihrer Flugreise freiwillig bei Atmosfair zu kompensieren. "Angesichts der Dringlichkeit CO2-Emissionen im Tourismus zu reduzieren, genügt dieses allein auf Freiwilligkeit setzende Modell nicht mehr, denn die Reisenden nehmen die Klimaschutzzahlung nur zu einem geringen Prozentsatz an", so das Forum anders reisen. Die Mitgliederversammlung hat daher einen Systemwechsel beschlossen. Spätestens bis 2025 sollen alle Veranstalter eine hundertprozentige Kompensation der Flugreisen erreichen. Aktuell tun dies etwa ein Viertel.
Wechsel an der Spitze
Der neu gewählte Vorstand: oben Karen Wittel und Lutz Müller; unten von links Steffen Mayer, Susana Ceron Baumann und Carl Gubert
Das Forum anders reisen hat zudem einen Vorstand gewählt. Mit Lutz Müller vom Veranstalter Wir Reisen als Vorstandsvorsitzenden und Karen Wittel von Atambo Tours als seiner Stellvertreterin, ist die Spitze neu besetzt. Die weiteren Mitglieder des frisch gewählten Vorstandes sind Carl Gubert (Sail with us), Steffen Mayer (Rainbow Garden Village) und Susana Ceron Baumann (Ventura Travel). Neben den bereits seit vier Jahren im Vorstand tätigen Lutz Müller und Susana Ceron Baumann sind damit drei neue Mitglieder an Bord. Die bisherigen Vorstände Manfred Häupl als Vorsitzendem (Hauser Exkursionen), Annette Paatzsch (Travel to life) und Kai Pardon (Reisen mit Sinnen) sind nicht erneut zur Wahl angetreten.
Start-ups und Destinationen willkommen
Um der Nachhaltigkeit im Tourismus ein breiteres Dach zu geben, haben die Mitglieder beschlossen, künftig auch Start-ups aufzunehmen. Bislang müssen laut Satzung Unternehmen mindestens 24 Monate auf dem Markt sein, bevor sie eine Mitgliedschaft beantragen können. Außerdem soll die Zusammenarbeit mit Destinationen gestärkt werden. Daher wird der Verband künftig auch Zielgebietsorganisation als ordentliche Mitglieder aufnehmen, damit Veranstalter und Destinationen näher zusammenrücken und die regionale Entwicklung im Tourismus nachhaltig vorantreiben können.