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29. März 2021 | 07:00 Uhr
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G-Adventures-Chef sieht Trend zu "Reisen mit Sinn"

Reisende wollten ihre Urlaubsentscheidungen zielgerichteter treffen und wüssten, wohin ihr Geld fließe, sagt G-Adventures-Gründer Bruce Poon Tip. 66 Prozent der europäischen Urlauber möchten, dass ihr Geld der lokalen Bevölkerung zugute komme, habe der Veranstalter in einer Umfrage ermittelt.

Poon Tip Bruce

G-Adventures-Chef Bruce Poon Tip glaubt an eine schnelle Erholung der Reisebranche

Poon Tip glaubt, dass die Branche "die Talsohle erreicht" habe und anfangen könne, nach vorne zu schauen. Das zeigten auch die Ergebnisse eines Verbraucherpanels von G Adventures mit 1.361 europäischen Umfrageteilnehmern, von denen zwei Drittel bereits mit dem Unternehmen gereist seien. Alle Anzeichen deuteten auf eine schnelle Erholung der Reisebranche hin, so ein Ergebnis. 64 Prozent der europäischen Reisenden gaben demnach an, dass die Lockdowns bei ihnen dazu geführt hätten, dass sie mehr als jemals zuvor reisen wollten. 83 Prozent der Menschen hätten ihren nächsten internationalen Urlaub noch nicht gebucht, und 47 wollten nun gerne kurzfristig eine Urlaubsreise buchen. 

45 Prozent der Befragten, die auf eine Impfung warten, erklärten, dass sie innerhalb von drei Monaten nach der Impfung verreisen wollten, 60 Prozent planten eine Reise innerhalb von sechs Monaten nach ihrer Impfung. Mit zunehmenden Impfquoten sei mit einem regelrechten Buchungsansturm zu rechnen, vermutet Poon Tip.

Reisebüros als "Erzieher"

Corona habe den Trend zu ökologisch und sozial verantwortungsvoll organisierten Reisen verstärkt, ist der G-Adventures-Chef optimistisch. Dabei könnten Reisebüros eine wichtige Rolle spielen. "Reisebüros sind Fürsprecher für ihre Kunden – sie sind in dieser Zeit noch wichtiger geworden. Das Wichtigste, was wir tun können, ist, die Kunden zu erziehen, anders zu reisen." Reisebüros hätten "eine enorme Macht, dies zu tun", so Poon Tip.

"Wo wir vor dem Ausbruch der Pandemie standen, ist nicht das, wo wir als Branche hätten sein sollen – warum also sollten wir dafür kämpfen, wieder zur Normalität zurückzukehren? Normal war nicht so toll", sagt der Veranstalterchef und fügt hinzu: "Die Menschen werden zielgerichteter, wenn es darum geht, wohin sie reisen wollen, und sie denken darüber nach, warum sie an ein Reiseziel gehen wollen, anstatt über die Annehmlichkeiten der Reise nachzudenken. Es braucht nur ein paar Leute, um einen großen Unterschied zu machen“, vermutet er.

Reisehunger trifft Verantwortungsbewusstsein

Laut der jüngsten Umfrage von G Adventures seien die europäischen Reisenden reisehungrig und bereit, zu starten, aber sie würden auch bewusster, sagt Poon Tip. “Meilenstein-Urlaube" und sogenannte "Bucket-List"-Reisen stünden zwar weiter ganz oben auf der Reiseagenda, aber die Reisenden wollten ihre Urlaubsentscheidungen zielgerichteter treffen und wissen, wohin ihr Geld fließt. 66 Prozent der europäischen Reisenden wollten, dass ihr Geld bei der lokalen Bevölkerung ankommt. 32 Prozent der Reisenden hätten angegeben, dass sie gerne eine Aktiv-Reise machen würden, wenn sie wieder in die Welt hinaus könnten. Außerdem wollten 50 Prozent der Befragten in die Natur – "vermutlich als Gegenmittel gegen die Lockdown-Müdigkeit". 

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