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4. März 2022 | 19:24 Uhr
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GDS ziehen in Russland nur ein bisschen den Stecker

Amadeus und Sabre stoppen den Vertrieb der mehrheitlich in Staatsbesitz befindlichen Fluggesellschaft Aeroflot. Weitere Teile des Geschäfts in Russland kommen lediglich "auf den Prüfstand". Konsequenter agieren die US-Kreditkartenfirmen Visa und Mastercard, die am Wochenende ankündigten, alle Transaktionen in Russland einzustellen.

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GDS und Kreditkartenanbieter wollen das Russland-Geschäft stark einschränken

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Zu einem vollständigen Stopp aller Aktivitäten in und mit Russland können sich die beiden Schwergewichte unter den touristischen IT-Dienstleistern bislang nicht durchringen. Von Amadeus heißt es, in Anbetracht der Angriffe auf die Ukraine habe man "unverzüglich alle neu geplanten kommerziellen Projekte in Russland gestoppt". Amadeus werde keine neuen Verträge in Russland unterzeichnen und evaluiere weiterhin parallel dazu das bestehende Geschäft in Russland.

Außerdem habe Amadeus "damit begonnen, die Distribution von Aeroflot-Tarifen auszusetzen". Gleichzeitig prüfe und bewerte das Unternehmen "kontinuierlich die möglichen Auswirkungen der gegen Russland verhängten internationalen Sanktionen und etwaige Gegenmaßnahmen Russlands", erklärte ein Amadeus Sprecher.

Sabre hatte am Donnerstag die Kündigung der Vertriebsvereinbarung mit Aeroflot verkündet. Man beginne "umgehend mit der Entfernung von Aeroflots Flug-Content aus  seinem globalen Vertriebssystem", heißt es (GDS).

Sabre-Chef Sean Menke erklärte, das Unternehmen halte die gegen Russland verhängten Sanktionen ein und werde dies auch weiterhin tun. Man werde die aktuelle Situation weiterhin beobachten und die Angemessenheit zusätzlicher Maßnahmen, "unter Berücksichtigung rechtlicher Erwägungen und etwaiger Gegenmaßnahmen, kontinuierlich prüfen".

US-Kreditkartenunternehmen stellen Russland-Geschäft ein

Visa und Mastercard kündigten an, sich aus Russland zurückzuziehen. Auch der Finanzdienstleister Paypal, der sich auf Zahlungen über das Internet spezialisiert hat, stellt sein Geschäft in Russland ein. Angesichts der "beispiellosen Natur des derzeitigen Konflikts und des ungewissen wirtschaftlichen Umfelds" habe Mastercard entschieden, "Netzwerkdienste in Russland vorerst einzustellen“, teilte das Unternehmen am Samstag mit. Visa-Chef Al Kelly sagte, das Unternehmen sehe sich nach der "grundlosen Invasion Russlands in der Ukraine" zum Handeln gezwungen.

Visa erklärte, man werde mit "sofortiger Wirkung" mit "Klienten und Partnern in Russland zusammenarbeiten, um über die kommenden Tage alle Visa-Transaktionen einzustellen". In Russland ausgestellte Karten würden außerhalb des Landes nicht mehr funktionieren. Von ausländischen Banken ausgestellte Kreditkarten könnten nicht mehr in Russland eingesetzt werden. Ähnlich äußerte sich auch Mastercard.

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