Hotelplan kann Umsatz nur leicht steigern
Die Hotelplan Group erzielte im Touristikjahr 2023/24 einen Umsatz von umgerechnet 1,88 Milliarden Euro und übertraf damit den Vorjahreswert um drei Prozent. Wachstumstreiber innerhalb des Unternehmens war die Sparte Volume Tour Operating mit Vtours deren Umsatz um knapp sieben Prozent stieg.

Hotelplan Group
Die einzelnen Segmente der Schweizer Hotelplan-Gruppe entwickelten sich im vergangenen Jahr unterschiedlich
Trotz des durchwachsenen Jahresergebnisses zeigt sich Laura Meyer, CEO der Hotelplan Group, mit der Entwicklung zufrieden: "Die Hotelplan Group hat zum dritten Mal in Folge einen Rekordumsatz erzielt – trotz der geopolitischen Unsicherheiten in wichtigen Destinationen und des Verkaufsprozesses", sagt sie. Der Handelskonzern Migros, zu dem Hotelplan gehört, will seine Reisesparte bekanntlich verkaufen. Eigentlich hätte der Verkauf vor Weihnachten abgeschlossen sein sollen, doch der Prozess zieht sich bis in dieses Jahr hinein. Die öffentliche Diskussion um den Verkauf könnte durchaus Einfluss auf die Nachfrage gehabt haben.
Vtours performt gut
Wachstumstreiber innerhalb der Hotelplan-Gruppe war erneut das Segment Volume Tour Operating, zu dem die Veranstaltermarken Hotelplan, Migros Ferien sowie Vtours gehören. Es erreicht einen Umsatz von umgerechnet 968 Millionen Euro – 60 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. In einer Mitteilung wird dabei ausdrücklich das "starke Wachstum" des 2019 übernommenen deutschen Veranstalters Vtours hervorgehoben. Konkrete Zahlen zu Vtours gehen indes aus dem Bericht nicht hervor.
Rückgänge in der Schweiz, Großbritannien und bei Geschäftsreisen
In der Schweiz macht sich nach Angaben von Hotelplan aufgrund der gestiegenen Lebenshaltungskosten eine gewisse Zurückhaltung im unteren Preissegment und bei Familien bemerkbar. Daher liegt auch der Umsatz von Hotelplan Suisse mit 238 Millionen Euro um drei Millionen unter dem des Jahres 2022/23. Die britische Tochter Hotelplan UK schloss das vergangene Geschäftsjahr mit einem Umsatz von 225 Millionen Euro ebenfalls leicht unter dem Vorjahr ab, in dem 225,1 Millionen Euro erreicht worden waren. Auch die Nachfrage nach Geschäftsreisen war rückläufig. BTA First Travel und Finass Reisen verbuchten einen Gesamtumsatz von 16,6 Millionen Euro, nach 18 Millionen Euro im Jahr davor. Der Ferienhausanbieter Interhome erreichte einen Umsatz von 412,6 Millionen Euro und bleibt damit auf dem Vorjahresniveau.
Für das laufende Geschäftsjahr ist Meyer optimistisch. Die Buchungseingänge lägen über dem Vorjahresniveau, erklärt sie: "Wir verzeichnen eine positive Buchungslage. In den Bereichen Badeferien, Städtereisen, Erlebnisreisen und auch Ferienwohnungen spüren wir auch in diesem Jahr einen Trend zu Reisen in den Norden – auch wenn die klassischen Mittelmeerdestinationen nach wie vor am beliebtesten sind."
Christian Schmicke