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6. Dezember 2025 | 17:34 Uhr
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HX Expeditions sucht Schiffe und nimmt Afrika ins Visier

Nachdem die Trennung von Hurtigruten vollzogen ist, blickt Gebhard Rainer, der Chef von HX Expeditions, nach vorne. Er plant, die Flotte durch Zukäufe auszubauen, und hat dabei Afrika und den Südpazifik als neue Zielgebiete im Blick. Die deutschsprachigen Länder bleiben für HX der größte Markt und Reisebüros die wichtigsten Partner.

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Das HX-Expeditionsschiff Roald Amundsen mit dem neuen Anstrich in der Antarktis

Nach eineinhalb Jahren ist die Trennung von HX Expeditions von der ehemaligen Muttergesellschaft Hurtigruten nahezu abgeschlossen. Im kommenden März soll auch beim Buchungssystem der Hebel umgelegt werden. Dann sollen Reisebüros das Produkt einfacher und komfortabler buchen können, verspricht Rainer.

Er plant weiteres Wachstum und setzt dabei auf vorhandene Schiffe. Die Werften seien komplett ausgebucht. Wenn HX jetzt einen Neubau bestellen würde, könnte die Konstruktion frühestens 2030 beginnen und die Auslieferung sei nicht vor 2033 möglich. So lange will Rainer nicht warten. Er glaubt an eine Konsolidierung des Marktes. Es gebe einige Anbieter mit nur einem Schiff, die wahrscheinlich nicht überleben würden. Hier erwartet Rainer Gelegenheiten, die er dann nutzen will.

Westafrika als mögliches HX-Expeditionsziel

Aktuell ist HX mit fünf Schiffen in der Arktis, der Antarktis und auf den Galapagosinseln unterwegs. Mit möglichen Zukäufen hat er wärmere Gefilde im Blick. Besonders Westafrika mit den Kapverden hält er für ein mögliches Expeditionsziel. Auch die Südsee biete sich für das HX-Produkt an.

"Wir sind keine Kreuzfahrtgesellschaft, sondern eine Expeditionsgesellschaft", erklärt HX-CEO Rainer seinen wichtigsten Vertriebspartnern auf einem Event in Hamburg. Für ihn haben Wissenschaft, Bildung und Nachhaltigkeit Priorität und sind die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale zu anderen Anbietern.

Auf den HX-Schiffen sind Wissenschaftler an Bord, die tatsächlich forschen und die Gäste daran teilhaben lassen. So nehmen interessierte Passagiere etwa Wasserproben, die dann im Labor noch auf dem Schiff analysiert werden. Die Daten fließen in international zugängliche Projekte ein. Die Forscher erklären nicht nur ihre Arbeit, sondern auch den Lebensraum Meer und die Besonderheiten der jeweiligen Region.

Warum Plankton fürs Überleben wichtig ist

Christina Hess, selbst Biologin und bei HX Leiterin des Bereichs Wissenschaft und Bildung, erklärt dies am Beispiel Plankton. "Viele Menschen wissen gar nicht, dass diese winzigen Partikel im Wasser über die Hälfte des Sauerstoffs auf der Erde produzieren und ebenso viel CO2 binden." Mithilfe eines neuen Geräts wird das Plankton in den Wasserproben sichtbar gemacht. So können Arten und Mengen gezählt und die Daten Wissenschaftlern weltweit zur Verfügung gestellt werden.

In puncto Nachhaltigkeit sind die Schiffe von HX Expeditions beispielsweise schon seit 2009 ohne Schweröl unterwegs und es gibt kein Einwegplastik an Bord. HX hat zwei Hybridschiffe und nutzt, wo immer möglich, Landstrom in den Häfen und Bio-Fuel. Leider sei dies an vielen abgelegenen Orten noch nicht vorhanden, bedauert HX-Chef Rainer.

Nachhaltigkeit bedeutet für ihn auch eine enge Zusammenarbeit mit den besuchten Gemeinden. "Die Menschen vor Ort sollen von unserem Besuch profitieren", sagt der HX-Chef, und die Gäste sollen einen möglichst authentischen Eindruck gewinnen. Das Ziel sei ein positiver Einfluss auf das Zielgebiet, die Kultur zu erhalten und einen möglichst kleinen ökologischen Fußabdruck zu hinterlassen.

Thomas Hartung

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