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17. Februar 2017 | 11:10 Uhr
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Lufthansa-Chef greift Golf-Airlines an

Die Strategie von Carsten Spohr ist in vielerlei Hinsicht eine Gratwanderung. Zum einen zwischen dem Anspruch, im Bereich der Kosten wettbewerbsfähig zu bleiben, beziehungsweise zu werden, und den Sorgen und streikbewehrten Forderungen des Personals. Zum anderen aber auch mehr denn je zwischen immer härterem Wettbewerb und der Notwendigkeit, Allianzen zu schließen. Besonders auffällig wird dieser Spagat im Umgang mit dem Golftstaaten-Carrier Etihad Airways, mit dem sich Lufthansa nach langjähriger erbitterter Fehde mittlerweile auf Codeshare-Abkommen und Zusammenarbeit bei Catering und Wartung verständigt hat.

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Gegenüber dem "Manager Magazin" ließ der Lufthansa-Chef nun wieder die Abteilung Attacke voranpreschen. Er betonte, an seiner Kritik der Subventionspolitik ihrer Länder, von der die Fluggesellschaften aus den Emiraten profitierten, habe sich nichts geändert. Auch im Luftverkehr müssten die Maßstäbe der Welthandelsorganisation WTO angelegt werden. Gleichwohl preist Spohr den neuen Partner Etihad als Wettbewerber der "im Unterschied zu anderen Golf-Carriern nicht auf blindes Wachstum" setze, sondern "auf eine Partnerstrategie und adäquate Kapazitäten". Eine Beteiligung von Etihad oder dem Staatsfonds Abu Dhabis an Lufthansa oder umgekehrt sei in den aktuellen Gesprächen aber kein Thema, stellt er klar.

Für die Kranich-Airline war der Zeitpunkt, um eine Partnerschaft mit dem Herausforderer einzugehen, vor allem deshalb günstig, weil Etihad längst nicht mehr aus einer Position reiner Stärke heraus agiert. Kostspielige Beteiligungen wie die an Airberlin und Alitalia setzten dem Unternehmen so sehr zu, dass die Finanziers aus Abu Dhabi die Geduld mit CEO James Hogan verloren und ihn demnächst austauschen. Und in Europa setzt die Begrenzung von Start- und Landerechten dem Wachstum Grenzen, was wiederum zu dem verlustreichen Beteiligungs-Sammelsurium im Etihad-Portfolio führte. Der Lufthansa-Chef glaubt ohnehin, dass die besten Zeiten für die Konkurrenz aus den Emiraten vorbei sind. Laut "Manager Magazin" ist er skeptisch, dass die Golf-Carrier genügend Passagiere für die zahlreich bestellten Flugzeuge finden werden. "Nach dem, was ich an Verkehrsprognosen und Auslastungszahlen kenne", so der Airline-Manager, "kann ich mir das nicht vorstellen."

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