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29. August 2017 | 12:41 Uhr
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Lufthansa-Konkurrenten bringen sich im Rennen

Am Dienstag war Niki Lauda in der deutschen Hauptstadt zu Besuch und führte dort nach eigener Aussage gegenüber dem Boulevard-Blatt "Österreich" ein "sehr gutes, konstruktives Gespräch". Wie berichtet will der Ex-Rennfahrer, passionierte Pilot und Airliner „seine“ Niki, die er gründete und an Airberlin verkaufte, zurück erwerben und wieder in Eigenregie betreiben. Das wird nicht ganz einfach, denn auch Lufthansa ist an Niki interessiert, um sie in die Low-Cost-Tochter Eurowings zu integrieren. Zudem will Lufthansa nach Informationen der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" für Eurowings etwa ein Dutzend der 17 Langstreckenmaschinen von Airberlin übernehmen. Die Planungen sähen vor, zwei der Flugzeuge in Berlin und bis zu zehn in Düsseldorf zu stationieren, berichtet das Blatt unter Berufung auf Insider. Von der Hauptstadt solle eine Verbindung zur US-Ostküste angeboten werden. Insgesamt bietet Lufthansa demnach für bis zu 90 der rund 140 Maschinen, inklusive Niki, und würde bis zu 3.000 der insgesamt 8.600 Beschäftigten übernehmen – und zwar ausschließlich fliegendes Personal.

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Zwei Offerten für Komplettübernahmen. Dagegen hat nicht nur Lauda etwas, sondern auch Hans Rudolf Wöhrl, der am Mittwoch in Berlin vorstellig wird und Airberlin komplett übernehmen und weiter betreiben will. Ebenfalls für Mittwoch hat Ryanair-Chef Michael O’Leary eine Pressekonferenz in der Bundeshauptstadt angekündigt. Ob mit ihm ebenfalls konkrete Gespräche geführt werden oder ob er lediglich die Rolle des Provokateurs von der Außenlinie einnimmt, ist nicht bekannt. Allerdings hat sich Berlins Regierender Bürgermeister  schon einmal prophylaktisch vehement gegen einen möglichen Einstieg der Iren, die Airberlin laut O'Leary ebenfalls gerne komplett übernehmen würden, ausgesprochen. "Käme Ryanair zum Zuge, habe ich große Befürchtungen“, erzählte er dem Berliner "Tagesspiegel“. "Dann müssten die Mitarbeiter von Airberlin, die nicht gekündigt würden, wahrscheinlich zu irischen Arbeitsverträgen als selbstständige Subunternehmer arbeiten. Ryanair ist ein arbeitnehmerfeindliches Unternehmen. Das Geschäftsmodell ist frühkapitalistisch." Mittlerweile soll Ryanair das Interesse an der Übernahme der kompletten Fluggesellschaft allerdings ohnehin relativiert haben. So zitiert die "Zeit" Marketingchef Kenny Jacobs mit der Bemerkung, seine Airline interessierte sich lediglich "für einige Vermögenswerte von Airberlin, hauptsächlich die Routen".

Nach aktuellem Stand können Interessenten noch bis zum 15. September Gebote für die insolvente Airberlin und ihre nicht in die Insolvenz einbezogene Tochtergesellschaft Niki abgeben. Dabei stehen die Beteiligten unter großem Zeitdruck, weil Airberlin täglich drei bis vier Millionen Euro verbrennt, so die Einschätzung der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Allerdings macht die immer länger werdende Liste der Interessenten die Verhandlungen komplexer. Wann es zu einer abschließenden Lösung kommt, ist daher unklar.

Germania klagt gegen Bürgschaft. Auch auf Nebenkriegsschauplätzen herrscht einige Bewegung. So hat die Fluggesellschaft Germania beim Landgericht Berlin ein Eilverfahren eingeleitet, durch das es dem Bund untersagt werden soll, Airberlin den zugesagten Überbrückungskredit in Höhe von 150 Millionen Euro zu gewähren, bevor die EU-Kommission die Beihilfe genehmigt hat. Der Antrag richtet sich gegen das Verkehrsministerium, das Wirtschaftsministerium und das Finanzministerium. Die mündliche Verhandlung über den Antrag ist für den 15. September geplant.

Christian Schmicke

 

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