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5. Juli 2017 | 11:18 Uhr
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Lufthansa und Fraport schließen vorläufig Frieden

Im Dauerstreit zwischen Lufthansa und dem Betreiber des Frankfurter Flughafens, Fraport, ist im Moment mal wieder Schmusekurs angesagt. In einer gemeinsamen Erklärung heißt es ein wenig nebulös, man habe eine "erste vergleichsweise Einigung über kurzfristige Kostenentlastungen unterzeichnet". Damit solle "die Voraussetzung für weiteres Wachstum der Lufthansa am Standort Frankfurt" geschaffen werden. Außerdem bekräftigen die Streithähne ihre Absicht "weitere Gespräche über eine mittel- und langfristige Partnerschaft" zu führen.

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Insgesamt kommt der Einigung wohl eher eine symbolische als große praktische Bedeutung zu. Sie dürfte vor allem dem Ziel dienen, die politischen Wogen, die sich nach der Verlagerung von fünf Airbus A380-Maschinen von Lufthansa an den Münchener Flughafen gebildet hatten, zu glätten. Die Opposition im hessischen Landtag hatte die Schuld daran der schwarz-grünen Landesregierung zugeschoben, die der Bevorzugung von Ryanair am Frankfurter Flughafen gegenüber dem Großkunden Lufthansa keinen Einhalt geboten habe.

Unklare Inhalte. Wie die nun erzielte Übereinkunft im Detail aussieht, bleibt offen. Lufthansa und Fraport wollten "künftig Potenziale zur Effizienzsteigerung und Kostensenkung konsequent gemeinschaftlich nutzen", heißt es. Im Detail gehe es "zum Beispiel darum, die bestehende Infrastruktur besser auszulasten und Kosten durch eine bessere Vorplanung der Passagierentwicklung zu reduzieren". Außerdem wolle man "die Kundenansprache intensiver koordinieren, um dadurch die Angebote im Non-Aviation-Bereich zu optimieren". Ähnlich hatten sich die Airline und der Flughafen bereits früher geäußert.

"Wir wollen gemeinsam Kostensenkungs- wie auch Wachstumspotenziale und damit neue Erlösquellen erschließen, um die Zukunftsfähigkeit und dauerhafte Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Frankfurt abzusichern. Dazu haben wir eine Vielzahl von Themenfeldern identifiziert, an denen wir jetzt weiter arbeiten wollen“, lobt Fraport-Chef Stefan Schulte den Deal. Und auch Lufthansa-Vorstand Harry Hohmeister sieht die Einigung als "wichtigen Schritt in die richtige Richtung".

Ungewisse Perspektiven. Ungeachtet der freundlichen Rhetorik bleibt freilich unklar, wie es tatsächlich um die Entwicklung des Frankfurter Flughafens als Lufthansa-Drehkreuz bestellt ist. Denn an der Strategie, zunehmend Billigflieger anzuziehen, wird Fraport-Chef Schulte festhalten. Problematisch ist dies für Lufthansa vor allem auf Strecken, für die Fraport Konkurrenten wie Ryanair deutliche Rabatte einräumt, obwohl diese Verbindungen bereits von Lufthansa angeboten werden. Auf solchen, in der Regel innerdeutschen oder europäischen Routen muss Lufthansa zwangsläufig Kapazitäten kürzen, was in der Folge auch zu Lasten des Drehkreuzes am Frankfurter Flughafen geht.

Christian Schmicke

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