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14. Juli 2020 | 16:30 Uhr
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Mailen

Mietwagenpreise driften auseinander

Während Urlauber in Spanien und Italien rund ein Fünftel mehr und in Frankreich 15 Prozent mehr zahlen müssen als im Vorjahr, sind die Tarife in Griechenland, Österreich, Portugal und Kroatien gesunken. Ganz leicht zu erklären ist das nicht.

Die Corona-Krise und die weltweiten Reisebeschränkungen haben auch die Mietwagenbuchungen im Frühjahr einbrechen lassen. Nun sei die Zahl der Buchungen aber wieder deutlich angestiegen, berichten die Anbieter. In der Woche, in der das Ende der Reisewarnungen angekündigt worden sei, hätten beispielsweise Italien-Reisende zwölf Mal häufiger einen Mietwagen als zu Beginn der Beschränkung gebucht, berichtet das Vergleichsportal Check 24, von dem auch die Erhebung der Preisentwicklung stammt.

Die stärksten Preisrückgänge verzeichnet Griechenland mit um 21 Prozent günstigeren Tarifen, aber auch in Österreich (-19%), Portugal (-12%) und Kroatien (-8%) blieben die Kurse bislang unter dem Vorjahr. Am wenigsten Geld, rund 25 Euro, müssen Urlauber derzeit in Spanien, Griechenland und Portugal für ihr Mietfahrzeug hinblättern, Italien ist mit 35 Euro und Frankreich mit 39 Euro pro Tag deutlich teurer.

Preistendenz steigend

Nicht ganz uneigennützig rät Check-24-Mietwagenexperte Andreas Schiffelholz dazu, so schnell wie möglich zu buchen. Es zeichneten sich "vielerorts weitere Preiserhöhungen ab", sagt er und versucht sich in einer Erklärung. "Die Vermieter hatten aufgrund von Corona ihre Flotten für den Sommer nicht erweitert oder sogar abgebaut", so Schiffelholz, und weiter: "An vielen Stellen werden sie der steigenden Nachfrage nicht gerecht werden können, und das führt zu deutlich steigenden Preisen."

Das ist verwunderlich angesichts der Tatsache, dass die Touristenzahlen zwar in Europa wieder steigen, aber noch lange nicht das Vorkrisen-Niveau erreicht haben. Zwar erlebt der Individualverkehr angesichts der Corona-Krise wegen der Kontaktarmut deutlichen Auftrieb, doch auch das dürfte nicht ausreichen, um die Diskrepanz in Sachen Preis zu erklären. Denkbar wäre, dass viele Anbieter ihre Flotten tatsächlich so stark ausgedünnt haben, dass sie die Fahrzeuge nun nicht zu Schleuderpreisen abgeben müssen.

Ungeachtet dessen bleibt das Spiel, die richtige Balance zwischen Angebot und Verfügbarkeit zu finden, dasselbe wie immer. Die Erfahrung zeigt, dass es kurzzeitig durchaus zu Engpässen und heftigen Preisanstiegen in beliebten Urlaubszielen kommen kann. Doch in der Regel pendelt sich das nach kurzer Zeit wieder ein, weil einzelne Vermieter dann eine Chance wittern, zu expandieren.

Christian Schmicke

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